20 Zivilisten haben nach ukrainischen Angaben am Montagabend das belagerte Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol verlassen.
Ukraine-Krieg
Rauch über dem Stahlwerk in Mariupol am Freitag. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bisher aber kein Evakuierungskonvoi in Saporischschja eingetroffen.

Nachdem am Wochenende erstmals dutzende Menschen das riesige Werksgelände des Konzerns Asow-Stahl in Mariupol verlassen konnten, sollte eigentlich am Montagmorgen eine erneute Rettungsaktion beginnen. Die Evakuierungsbusse kamen nach Angaben des Rathauses von Mariupol jedoch zunächst nicht an der vereinbarten Sammelstelle an.

In der 220 Kilometer entfernten Stadt Saporischschja kam am Montag jedoch kein Evakuierungskonvoi an. Auf einem Parkplatz am Stadtrand von Saporischschja hatten Fahrzeuge des UN-Kinderhilfswerks Unicef und anderer Hilfsorganisationen bereitgestanden.

Koordiniert werden die Evakuierungsaktionen aus Mariupol von der UNO und vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Abstimmung mit den Kriegsparteien. Dafür wurde für Mariopol eine Waffenruhe vereinbart. «Zum ersten Mal hat es in diesem Gebiet für zwei Tage eine echte Waffenruhe gegeben», erklärte Selenskyj am Sonntagabend.

Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer ist zum Symbol der russischen Kriegsführung in der Ukraine geworden. Russische Truppen hatten die inzwischen weitgehend zerstörte Stadt bereits in den ersten Kriegstagen umzingelt. Die Ukraine schätzt die Zahl der seit Beginn der Belagerung gestorbenen Menschen in Mariupol auf mindestens 20.000. Mittlerweile ist das Stahlwerk die letzte Bastion des ukrainischen Widerstands in der Stadt.

In den unterirdischen Gängen der elf Quadratmeter grossen Anlage befinden sich nach Angaben der ukrainischen Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk noch hunderte Zivilisten. Die Menschen hätten kaum Zugang zu Wasser und Nahrung, viele benötigten zudem medizinische Hilfe.

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