100'000 Menschen sind in Paris in die Seine gesprungen
Trotz anfänglicher Warnungen vor Bakterien haben rund 100'000 Menschen die neuen Freibäder in der Seine genutzt.

Kritiker hatten vor Start des Schwimmens in der Seine in Paris vor Bakterien und Gesundheitsgefahren gewarnt, binnen zwei Monaten haben nun aber rund 100'000 Badegäste die neuen Freibäder im Fluss genutzt.
Angesichts dieses ausserordentlichen Erfolgs würden zwei der drei Bäder bis in den September hinein offen bleiben und nicht wie ursprünglich geplant Ende August schliessen, kündigte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo an.
Freibäder in der Seine gehen in die Verlängerung
Das Freibad unweit des Eiffelturms bleibt bis zum 7. September geöffnet und das in der Nähe der Nationalbibliothek bis zum 14. September mit einem allerletzten Badewochenende dort am 20. und 21. September, wie die Bürgermeisterin sagte. «Das sind grossartige Neuigkeiten für alle, die dies zu ihrem Sommertreffpunkt gemacht haben, und eine letzte Gelegenheit für diejenigen, die noch keine Gelegenheit zum Baden hatten.»
Offiziell verboten wurde das Schwimmen in der Seine 1923. Der langgehegte Wunsch, wieder in dem Fluss schwimmen zu können, wurde erst nach Investitionen von rund 1,4 Milliarden Euro (1,31 Milliarden Franken) Wirklichkeit, die in die Modernisierung von Kläranlagen und des Abwassersystems flossen. Die Qualität des Flusswassers wurde für den Betrieb der Freibäder engmaschig kontrolliert. Schwerwiegende Erkrankungen wurden von den Badegästen nicht gemeldet, wie die örtlichen Gesundheitsbehörden mitteilten.
Dass die Seine deutlich sauberer geworden ist, zeigt sich auch daran, dass die Zahl der dort vorkommenden Fischarten von drei auf wieder mehr als 30 gestiegen ist. Auch drei vom Aussterben bedrohte Muschelarten wurden in dem Fluss entdeckt.