Microsoft liefert Privatpersonen fortan keine Patches mehr für Windows 7. Auswege sind Wechsel respektive Upgrade auf eine höhere Betriebssystem-Version.
Windows Update
Ein letztes Update für Windows 7 soll schon bald veröffentlicht werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Dienstag endet die Unterstützung von Windows 7 durch Microsoft.
  • Hacker haben deshalb ein einfacheres Spiel, das Betriebssystem anzugreifen.
  • Laut dem Melani sind hierzulande noch 10'000 Systeme anfällig.

Wer Windows 7 noch privat im Einsatz hat, geht ein Risiko ein. Denn der Support für das über zehn Jahre alte Betriebssystem geht mit dem heutigen Dienstag zu Ende. So erhält Windows 7 ab diesem Zeitpunkt keine Sicherheitsupdates mehr.

Doch auch für mehrere ältere Server-Betriebssysteme bringt Microsoft keine Patches mehr raus. Das mag zwar harmlos klingen, doch Hacker könnten beispielsweise gefundene Schwachstellen noch bis jetzt in der Hinterhand gehalten haben.

Hierzulande 10'000 Systeme betroffen

Davor warnte Mitte Dezember auch die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani). Die Behörde rechnet damit, dass diese Produkte ab Mitte Januar stark im Fokus von Angreifern stehen werden. Hierzulande sind laut Melani noch etwa 10'000 Systeme im Einsatz, für die der Support nun wegfällt oder bereits weggefallen ist.

Microsoft gericht
Das Logo des Software-Riesen Microsoft. - Keystone

Mit dem Ende des kostenlosen Produktsupports für Windows 7 könne es unter ungünstigen Umständen so laufen wie einst beim Supportende von Windows XP. 2017 kompromittierten die Verschlüsselungs-Trojaner WannaCry und Petya die Computer, bei denen die «EternalBlue»-Schwachstelle nicht geflickt worden war. Für Windows XP gab es damals schon seit drei Jahren keine Updates mehr, sodass die verbliebenen XP-Installationen besonders betroffen waren.

Unternehmen können Windows 7-Support einkaufen

Auch wenn es für Privatanwender keinen Ausweg mehr gibt, ausser den Anbieter zu wechseln, oder auf Windows 8 oder 10 upzugraden, sieht es bei Firmen anders aus: Unternehmen und Organisationen können sich bei Microsoft eine Gnadenfrist erkaufen und weiterhin kostenpflichtige Updates erwerben.

Dies noch bis zum Januar 2023 – trotzdem wird es aber Drittanbieter geben, die ihre Software auf Win7 nicht bis dann unterstützen.

Vorgänger und Nachfolger von Windows 7 floppten

Windows 7 kam vor über zehn Jahren am 22. Oktober 2009 als Nachfolger des erfolglosen Windows Vista auf den Markt und wurde bis 2014 von PC-Herstellern verwendet. Auch der Nachfolger Windows 8 kam mit Startschwierigkeiten und überzeugte viele Nutzer nicht. Daher blieben vor allem viele Unternehmen Windows 7 auch nach 2014 treu.

Windows Vista Werbung
16 Aerialisten bilden zum Verkaufsstart von Windows Vista eine menschliche Werbung. - Keystone

Obwohl Windows 7 allgemein als ausgereift gilt, wurden in jüngster Zeit immer mehr Sicherheitslücken in dem betagten System entdeckt. So wurden im Jahr 2010 nur 64 Sicherheitslücken bei Windows 7 gefunden, 2019 erreichte die Anzahl mit 250 offiziell registrierten Problemen einen Höchststand.

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