Meta wartet auf WhatsApp bald mit personalisierter Werbung auf
Künftig wird Meta WhatsApp mit Werbung versehen und dazu auch Informationen anderer Konten nutzen. Datenschützer schlagen Alarm.

Meta hat offiziell bestätigt, dass der Messengerdienst WhatsApp künftig Werbung enthalten wird. Die Anzeigen erscheinen im Bereich «Aktuelles», in dem Nutzer bisher Statusmeldungen und Kanäle sehen.
Die Einführung erfolgt schrittweise in den kommenden Monaten. Für private Chats solle sich laut Meta nichts ändern, so die «Süddeutsche Zeitung».
Meta betont, dass persönliche Nachrichten und Anrufe weiterhin Ende-zu-Ende verschlüsselt bleiben. Telefonnummern würden laut Unternehmen nicht an Werbetreibende verkauft.
Verstoss gegen EU-Recht?
Die Werbung wird personalisiert ausgespielt, basierend auf Standort, Sprache und Aktivitäten im «Aktuelles»-Tab. Zusätzlich werde auf Daten von Facebook und Instagram zugegriffen, sofern Nutzer ihre Konten verbunden haben, wie das Portal «netzpolitik» schreibt.

Datenschützer sehen darin einen klaren Verstoss gegen EU-Recht, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. Max Schrems von der NGO NOYB erklärt, die Verknüpfung der Daten sei ohne freiwillige Zustimmung illegal.
Meta verteidigt das Vorgehen mit Verweis auf weltweit einheitliche Datenschutzstandards. Das Unternehmen sehe sich laut «netzpolitik» rechtlich abgesichert.
Anleger freuen sich über Werbung bei WhatsApp
WhatsApp wurde 2014 für 19 Milliarden US-Dollar (rund 16,8 Milliarden Franken) von Facebook übernommen. Seitdem wurde immer wieder spekuliert, wie Meta die riesige Nutzerbasis monetarisieren könnte, so das Portal «hardwareluxx».

Die Meta-Aktie stieg nach der Ankündigung um 2,5 Prozent an der Wall Street. Anleger reagierten positiv auf die neuen Einnahmequellen, wie «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
WhatsApp ohne Werbung bald kostenpflichtig?
Die europäische Datenschutzorganisation NOYB prüft rechtliche Schritte gegen Meta. Sie verweist auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das die Nutzung persönlicher Daten ohne Einwilligung untersagt, so «netzpolitik».
Beobachter mutmassen, dass Meta WhatsApp mit dem umstrittenen «Pay or Okay»-Modell versehen könnte. Dabei zahlen Nutzer für Werbefreiheit, wie das Portal «noyb» berichtet.