Der Sprachassistent Siri von Apple ist aktiver, als man denkt. Und davon bekommen Mitarbeiter etwas mit.
Sprachassistent  Siri
Die App «Siri», aufgenommen bei der Frage ob Siri Dialekt sprechen kann. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Apple-Mitarbeiter sollen Siri Aufnahmen zu Analysezwecken abhören.
  • Ein Insider verrät, dass sie dabei auch sensible Daten erhalten.

Nach Amazon und Google gerät auch Apple ins Visier: Mitarbeiter sollen Aufnahmen des Sprachassistenten Siri abhören. Sie hören regelmässig Ausschnitte aus Drogen-Deals, Patientengespräche oder sexuellen Aktivitäten der Nutzer. Das verrät ein Whistleblower der Britischen «The Guardian».

Obwohl sich Apple stark für den Erhalt der Privatsphäre ihrer Kunden ausspricht, sollen sie diese Praxis verheimlichen. Für sie fällt es unter Qualitätssicherung. Es ginge lediglich darum zu ermitteln, ob Siri absichtlich oder unbewusst aktiviert wurde.

Der Whistleblower zeigt Bedenken in Anbetracht dessen, dass bei der versehentlichen Aktivierung des Assistenten oft sensible Information aufgenommen werden. Zudem soll der Sprachassistent leicht zu aktivieren sein. «Das Geräusch eines Reissverschlusses nimmt Siri oft schon als Trigger war», sagte der Insider. Wenn eine Apple Watch eine Erhebung erkenne und danach Stimmen höre, sei Siri auch schon aktiviert.

Zwar heisst es in der Datenschutzverordnung von Apple, dass die Daten des Assistenten nicht mit anderen Apple-Daten verknüpft sei. Und die Ausschnitte, die die Mitarbeiter zu hören bekommen, seien auch nur ein paar Sekunden lang. Doch nach dem Whistleblower wäre das schon ausreichend, um an persönlichen Informationen zu gelangen.

Wenn es nach ihm ginge, sollte Apple öffentlich zugeben, dass Menschen hinter der Qualitätssicherung des Sprachassistenten stehen.

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