Eine Entscheidung im Patentstreit zwischen Google und Sonos wurde getroffen: In Deutschland erreicht Sonos eine einstweilige Verfügung gegen Google Irland.
Sonos Move
Eine Mitarbeiterin des Lautsprecher-Spezialisten Sonos zeigt vergangenen September am Rande der Technik-Messe IFA das neue Modell Move. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland erreichte Sonos eine einstweilige Verfügung gegen Google Irland.
  • Dadurch wird der Verkauf von Produkten mit Google Cast untersagt.
  • Im August wird eine weitere Entscheidung im Patentstreit getroffen.

Im Patentstreit zwischen dem Lautsprecher-Anbieter Sonos und Google rückt Deutschland in den Mittelpunkt. Sonos erzielte vor einem deutschen Gericht eine einstweilige Verfügung gegen Google Irland.

Mit der Verfügung werde der Verkauf von Produkten mit der Übertragungstechnologie Google Cast untersagt. Das sagte Chefjustiziar Eddie Lazarus in der Nacht zum Donnerstag. Dazu gehörten unter anderem das Smartphone Pixel 4a, der Lautsprecher Nest Audio sowie die App YouTube Music.

Google cloud bundes
Das Logo von Google in einem seiner Geschäftssitze. - Keystone

Google teilte in einer ersten Reaktion mit, man sei in Berufung gegangen und warte auf die Begründung des Gerichtsurteils. «Wir sind enttäuscht, dass der Konzern falsche Angaben über unsere Partnerschaft und Technologie gemacht hat.» Am Donnerstag wurden das Smartphone und die Lautsprecher weiter zum Kauf in Googles deutschen Online-Shop angeboten.

Google Cast ist eine Technologie zum Abspielen von Audio und Video aus dem Internet auf verschiedenen Geräten. Sonos wirft Google vor, unter anderem mit der Software mehrere Patente der Firma zu verletzen. Google konterte mit eigenen Vorwürfen.

Sonos ist ein Corona-Gewinner

Eine weitere wichtige Entscheidung folgt bis Mitte August in den USA. Dort will die Handelsbehörde ITC auf Sonos-Antrag über ein Einfuhrverbot entscheiden. Bei den ITC-Patenten geht es um Technologie für die synchrone Wiedergabe von Inhalten auf mehreren Geräten sowie zur Lautstärke-Regelung.

Sonos sieht sich unterdessen im Aufwind unter anderem durch die Folgen der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 90 Prozent auf knapp 333 Millionen Dollar. Das teilte Sonos nach US-Börsenschluss am Mittwoch mit.

Sonos
Das Logo der Firma Sonos, aufgenommen bei einer Produkt-Präsentation. - dpa

Unterm Strich gab es einen Gewinn von 17,2 Millionen Dollar nach 52,3 Millionen Dollar Verlust ein Jahr zuvor. Mit der Popularität von Streaming-Diensten und der schnellen Video-Veröffentlichung von Filmen seien mehr Verbraucher an Heimkino-Sound interessiert. Das betonte Sonos-Chef Patrick Spence. Ausserdem trage zum Geschäft bei, dass mehr Menschen dauerhaft von Zuhause arbeiten können.

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