Schutz im Internet ist ein wichtiges Schlagwort in der heutigen Technik. Passwörter, Firewall oder WLAN: Wir klären auf und zeigen, wie es noch sicherer geht.
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Gemäss Bundesamt für Statistik wurden 2022 in der Schweiz 33'345 Straftaten im Bereich der digitalen Kriminalität verübt. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Internet ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken.
  • Beim Umgang mit sensiblen Daten ist besondere Vorsicht geboten.
  • Für den bestmöglichen Schutz verwenden Sie idealerweise mehrere Sicherheitsbarrieren.

«Das Internet ist wie eine Welle: Entweder man lernt, auf ihr zu schwimmen, oder man geht unter», sagte Microsoft-Gründer Bill Gates bereits in den 90er-Jahren. Heute nutzen mehr als neun von zehn Personen in der Schweiz das Internet. Gemäss dem Bundesamt für Statistik surft nahezu die gesamte Bevölkerung unter 55 Jahren im Netz. Hinzu kommt mehr als die Hälfte der Menschen ab 75 Jahren.

Wie eine Erhebung zur Internetnutzung zeigt, werden wir uns der Risiken von persönlichen Daten im Internet auch immer bewusster. Dennoch geben rund 75 Prozent der Internetnutzenden an, im Jahr 2020 mit Spam konfrontiert gewesen zu sein.

Hinzu kommen der Erhalt von betrügerischen Nachrichten und die Umleitung auf gefälschte Internetseiten. Deutlich weniger, aber dennoch präsent, sind Hacking, Kreditkartenbetrug, Verlust von Dokumenten wegen einem Virus oder Identitätsdiebstahl.

Zum optimalen Schutz im Internet stehen ebenda unzählige Tipps zur Verfügung. Wir klären über fünf gängige Irrtümer auf und zeigen Ihnen, worauf Sie sich bei der heutigen Technik achten sollten.

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Die Aufklärungsrate der 2022 in der Schweiz verübten Cyber-Straftaten lag bei 34.3 Prozent. - Unsplash

Irrtum 1: «Auf meinem Computer hat es nichts Wertvolles, da muss ich mir keine grossen Sorgen um die Sicherheit machen.»

Sei es durch eine Online-Bestellung, das E-Banking oder der E-Mail-Account: Durch die vermehrte Internetnutzung gelangen immer mehr persönliche Daten in die Welt der Technik. 2021 gaben 85 Prozent der Internetnutzenden an, entsprechende Daten via Internet weitergegeben zu haben. Dabei habe es sich hauptsächlich um Kontakt- und Zahlungsinformationen gehandelt. Auch Name oder Geburtsdatum und der aktuelle Standort wurden angegeben.

Selbst wenn Sie nur soziale Medien auf Ihren Geräten nutzen: Auch diese Informationen können von Cyberkriminellen ausgenutzt werden. So können Hacker beispielsweise probieren, ob sie Ihr Social-Media-Passwort auch für Ihre Zahlungsdaten verwenden können. Die Annahme, dass Ihre Daten nicht von Interesse sein würden, könnten Sie anfälliger für einen Angriff machen.

Irrtum 2: «Es reicht aus, zu meinem Schutz einfach ein sicheres Passwort zu haben.»

Es ist nicht empfehlenswert, dasselbe Passwort für mehrere Zwecke zu verwenden. Sie laufen Gefahr, dass bei einem Cyberangriff gleich sämtliche Plattformen betroffen sind. Erstellen Sie hingegen sichere Passwörter, die eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Symbolen enthalten. Diesen Ratschlag scheinen viele Nutzerinnen und Nutzer nicht zu befolgen: Zu den am häufigsten genutzten Passwörtern gehören «123456» und «password».

Sie können sich nicht so viele komplexe Kennwörter merken? Ein sogenannter Passwort-Manager kann eine gute Alternative zum traditionellen Notizbuch sein. Dabei handelt es sich um eine Softwareanwendung, die beim Erstellen, Speichern und Verwalten von Passwörtern hilft.

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Eine weitere Sicherheitsmassnahme ist, installierte Softwares auf Ihren Geräten stets mit den neusten Updates zu aktualisieren. - Pexels

Passwort-Manager können auch zusätzliche Sicherheitsfunktionen bieten. Dazu zählen die Zwei-Faktor-Authentifizierung und die biometrische Authentifizierung, welche die Nutzer zusätzlich vor Hacking-Versuchen schützen.

Selbst wenn es in der modernen Technik keinen 100-prozentigen Schutz vor Hackern gibt, gelten Passwort-Manager als äusserst sichere Methode.

Irrtum 3: «Ich bin mit meiner Antiviren-Software und einer Firewall vollkommen geschützt.»

Obwohl sie beide der Cyber-Security dienen, erfüllen Antiviren-Programme und Firewalls unterschiedliche Zwecke.

Eine Antiviren-Software ist eine wertvolle und ratsame Schutzbarriere vor Cyberangriffen. Sie dient dazu, unerwünschte Programme auf einem Computer oder in einem Netzwerk zu erkennen, zu verhindern und zu entfernen. Dafür brauchen Sie auch kein Vermögen auszugeben: Es gibt genügend Gratisprogramme, die einen guten Schutz für Ihre Technik bieten.

Eine Firewall konzentriert sich hingegen darauf, unbefugten Zugriff zum System zu verhindern und den Netzwerkverkehr zu kontrollieren.

Selbst wenn diese beiden Schutzmassnahmen eine gute Sicherheitsbarriere sind, sollten Sie online dennoch mit Vorsicht unterwegs sein.

Irrtum 4: «Bei öffentlichem Wi-Fi muss ich keine Sicherheitsbedenken haben.»

Egal ob am Flughafen, im Hotel oder in einem Café: Öffentliche WLAN-Netzwerke können die Ferien oder das auswärtige Arbeiten erheblich vereinfachen. Viele denken bei der Nutzung der Technik allerdings nicht daran, dass die Anwendung schnell vom Segen zum Fluch werden kann.

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Die moderne Technik bietet ihre eigenen Gefahren. - Pexels

Öffentliches Wi-Fi ist oftmals ungesichert. Das heisst, jeder kann potenziell auf das Netzwerk zugreifen und alle Daten abfangen, die darüber übertragen werden. Dies kann es Hackern erleichtern, sensible Informationen wie Anmeldedaten, Kreditkartennummern und persönliche Daten zu stehlen. Ebenso können Schadprogramme in ein verbundenes Gerät eingeschleust werden.

Eine Möglichkeit, sich zu schützen, ist mit einem virtuellen privaten Netzwerk (VPN). Eine solche Technik verschlüsselt Ihre Daten und macht Sie deutlich weniger anfällig für Cyberkriminelle.

Selbst wenn Sie über kein entsprechendes Netzwerk verfügen, können Sie Ihre Kommunikation verschlüsseln. Dies tun Sie, indem Sie beispielsweise Online-Zahlungen auf «https»-URLs tätigen. Das «s» steht für «secure» – oder «sicher» und zeigt an, dass die Website eine SSL-Verschlüsselung (Secure Sockets Layer) verwendet.

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