Microsoft steht mit der Übernahme von Activision Blizzard kurz vor dem grössten Deal der Gaming-Geschichte. Die US-Kartellbehörde hat ihre Klage zurückgezogen.
FTC Hauptsitz Microsoft Activision
Die FTC hat ihre Widerstand gegen die Microsoft Activision Übernahme aufgegeben. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Microsoft plant die milliardenschwere Übernahme des Gaming-Riesen Activision Blizzard .
  • Die US-Kartellbehörde klagte gegen die grösste Übernahme, die die Branche je gesehen hat.
  • Nun zogen die Kartellbehörde ihre Klage zurück und ebneten den Weg für den Mega-Deal.

Die US-Kartellbehörde Federal Trade Comission (FTC) hat ihren Widerstand gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft aufgegeben. Zuvor hat die Behörde zwei Schlappen vor Gericht hinnehmen müssen. Nun zog sie ihre Klage gegen den Konzern offiziell zurück.

In der Gaming-Geschichte hat es noch keinen vergleichbaren Deal gegeben. Microsoft will Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar übernehmen und damit sein Game-Protfolio ausweiten. Microsoft-Games konnte man zuvor hauptsächlich nur auf PC und Konsolen spielen.

Nun kann das Angebot auf das Handy ausgeweitet werden. Activison Blizzard besitzt unter anderem Handyspiele, wie etwa die «Candy Crush Saga».

Blockade der Übernahme gefordert

Die Mission der FTC war es eigentlich gewesen, diesen Deal zu verhindern. Microsoft hatten sie eine Beeinträchtigung des allgemeinen Wettbewerbs vorgeworfen. Ein solcher Deal hätte Microsoft schnell an die Gaming-Spitze befördert, über Sony und die restliche Konkurrenz hinaus.

Dementsprechend wurde von der FTC eine Blockade der Übernahme bis zum Beginn des Hauptverfahrens am 2. August gefordert, berichtet unter anderem «SRF».

Microsoft Activision Candy Crush
Übernimmt Microsoft Activision Blizzard, erweitert der Konzern sein Portfolio massiv. - keystone

Das Gericht hat sich jedoch entschieden, den Befürchtungen der FTC nicht zuzustimmen. Rettung in letzter Minute war das Spiel «Call of Duty». Für dieses hat Microsoft neuerdings spezielle Lizenzverträge mit Nintendo und Sony abgeschlossen.

Diese neuen Verträge mit der Konkurrenz haben dazu geführt, dass das Gericht die Forderung der FTC abgeschmettert hat. Denn wo Zusammenarbeit, da kein unfairer Wettbewerb, scheint die Devise zu sein.

Wettbewerbsbehörde will Übernahme prüfen

Nun hat Microsoft praktisch freie Bahn und kann Activision Blizzard übernehmen. Einen letzten End-Boss gibt es jedoch noch zu besiegen – und zwar die britische Wettbewerbsbehörde CMA. Diese will den Fall erneut prüfen, nachdem sie eigentlich gegen die Übernahme gestimmt hatte.

Die Bedenken: Microsoft könnte ein Monopol im Cloud-Gaming-Markt erlangen. Doch auch hier hat das Tech-Unternehmen spezielle Verträge mit der Konkurrenz geschlossen, die jegliche Vorbehalte der CMA tilgen sollten.

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