Die Kernfusion gilt als eine der vielversprechendsten Energiequellen der Zukunft. Südkoreanische Forscher sind dieser Zukunft nun einen Schritt nähergekommen.
AKW Kernfusion Kühltürme Sonne
Zwei Kühltürme bei Sonnenuntergang. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kernfusion stellt in der Theorie eine sehr ergiebige Energiequelle dar.
  • Umweltfreundlich soll sie sein, und dazu erst noch praktisch unendlich.
  • Damit aus Theorie Praxis wird, ist viel Forschung nötig – Südkorea ist einer der Pioniere.

Forschern in Südkorea ist gelungen, was bisher keinem anderen gelungen war: 20 Sekunden lang erreichten sie mit ihrem Fusionsreaktor KSTAR eine Temperatur von 100 Millionen Grad. Damit schlugen sie ihren eigenen Rekord von 2019, als sie dieselbe Leistung acht Sekunden lang hielten.

Laut «Spiegel» ist das erklärte Ziel der Wissenschaftler die Extrem-Temperatur bis 2025 fünf Minuten halten zu können. Langfristig soll die Kernfusion der Menschheit eine schier unendliche Energiequelle bescheren.

Kernfusion
Eine Anlage zur Kernfusion. (Symbolbild) - Korea Institute of Fusion Energy

Noch sind die laufenden Projekte rein experimenteller Natur. Von einem Kosten/Nutzen-Verhältnis kann nicht die Rede sein.

Im Gegensatz zur kontroversen Kernspaltung, werden bei der Kernfusion – wie der Name nahelegt – Atomkerne nicht gespalten, sondern fusioniert. Derselbe Prozess geht in jedem Stern vonstatten. Eine gefährliche Kettenreaktion ist hier nicht möglich.

Kernfusion auf der Erde: Bis zu zehnmal so viel Grad wie auf der Sonne

Unsere Sonne beispielsweise erreicht Temperaturen von 5500 Grad Celsius an der Oberfläche bis hin zu 15 Millionen Grad im Sonneninnern. Aber warum wird auf der Erde mit rund 100 Millionen Grad ein Vielfaches dessen angepeilt? Ein ähnliches Projekt in China erreichte sogar 150 Millionen Grad Celsius.

Fusionsreaktor Südkorea
Der Fusionsreaktor in Südkorea wurde 2007 erbaut. - Korea Institute of Fusion Energy

Der «Deutsche Südwest Rundfunk» erklärt im Format «1000 Antworten»: Auf der Erde käme bei Temperaturen von «nur» 15 Millionen Grad gar keine Kernfusion zustande. Denn der Druck im Inneren der Sonne beträgt rund 250 Milliarden mal mehr als auf der Erde. Um diese Diskrepanz zu kompensieren, sind umso höhere Temperaturen erforderlich.

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