Ein angeblich wasserfestes Handy kostet schnell 1200 Franken. Doch: Fällt es ins WC und funktioniert nicht mehr, muss man trotzdem selber dafür zahlen.
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Apple hat für Wasserschäden bei iPhones keine Garantie, obwohl die neueren Modelle wasserdicht sein sollten. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Etliche Smartphones werden als wasserfest vermarktet.
  • Tritt ein Wasserschaden ein, kommen die Hersteller dennoch nicht für die Schäden auf.
  • Ein Experte rät, trotz «Wasserfestigkeit» mit den Geräten behutsam umzugehen.
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Grosse Ernüchterung für einen Berner iPhone-Besitzer. Er fällt ins Wasser, sein Telefon im Hosensack. Obwohl er nur wenige Minuten im Wasser ist, wird sein Smartphone beschädigt. Entschädigung vom Hersteller gibt es keine.

Das wirft Fragen auf, denn: Denn iPhone 13 mini wird als wassergeschützt verkauft. «Bis zu 30 Minuten und in einer Tiefe von bis zu sechs Metern» sollte dem Handy nichts passieren. So verspricht es Hersteller Apple.

Damit ist Apple nicht allein: Offenbar übernimmt kein einziger Handy-Hersteller die Reparatur für Schäden, die durch Wasser entstanden sind. Laut dem Fachportal «Connect» wird das auch von Huawei, LG, Sony und sogar für von Platzhirsch Samsung so gehandhabt.

Trotz Versprechen ist ein Wasserschaden am «wasserfesten» Handy also kein Garantiefall. Wie passt das zusammen?

Wie lange Handy im Wasser war, lässt sich nicht herausfinden

Der Telekom-Experte von Comparis, Jean-Claude Frick, bringt Licht ins Dunkel. Er sagt: «Auch wenn das für die Nutzer nicht wirklich nachvollziehbar erscheint, verstehe ich das Vorgehen.» Grund: Die Wasserdichtigkeit werde in ganz bestimmten Umgebungen getestet und auch via IP Rating zertifiziert.

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Der Klassiker: Das Handy fällt in die Toilettenschüssel.
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Entsteht dadurch ein Wasserschaden, kommt der Handy-Hersteller dafür nicht auf.
iphone wasserdicht
Selbst dann nicht, wenn das Handy gemäss Hersteller wasserfest ist. So etwa das iPhone 13 mini, das bis zu 30 Minuten und einer Tiefe von 6 Metern gegen Wasser geschützt sein soll.
Mobilfunk-Experte Jean-Claude Frick
Telekom-Experte bei Comparis, Jean-Claude Frick, hat dafür Verständnis.
Badwanne Buch
Grund: Es lässt sich nicht überprüfen, wie lange ein Handy tatsächlich im Wasser war.
Samsung Galaxy S22 Ultra
Der Experte fordert jedoch von den Herstellern, klar ersichtlich zu kennzeichnen, dass sie für Schäden nicht aufkommen.

So werden die verschiedenen Schutzstufen gegen Staub und Wasser genannt. «Tritt ein Wasserschaden auf, weil das Handy zu lange oder zu tief im Wasser lag, lässt sich das im Nachhinein aber nicht mehr feststellen.»

Ist Ihnen schon einmal das Handy ins Wasser gefallen?

Der Hersteller habe bei Wasserschäden keine Möglichkeit, herauszufinden, ob der Fehler beim Gerät lag. Oder aber ob das Gerät zu tief oder zu lange im Wasser war. «Aus diesem Grund wird die Haftung pauschal abgelehnt.»

Trotz allem Verständnis rügt Frick aber die Handyhersteller: «Der Garantieausschluss bei Wasserschäden sollte besser bekannt gemacht werden. Beispielsweise mit einem Vermerk auf der Verpackung.»

Experte rät: «Gehen Sie nicht mit dem Mobiltelefon schwimmen»

Trotz Wasserfest-Versprechen mahnt der Experte deshalb zur Vorsicht. «Auch wenn so angegeben, sollte man sich nie auf die Wasserdichtigkeit verlassen.»

Heisst: Nicht mit dem Handy in die Badewanne oder ins Meer schwimmen gehen. «Am besten behandelt man sein Smartphone so wie vor noch ein paar Jahren, als kaum ein Handy wasserdicht war.»

Passiere dann doch mal was, stehen die Chancen aber dennoch gut, dass das Gerät ganz bleibt. Etwa beim Klassiker, wenn das Mobiltelefon in die Toilette fällt. «Aber herausfordern würde ich das nicht», mahnt Frick.

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