Huawei ist wegen Sanktionen der USA arm dran: Der Chiphersteller ARM beendet laut Berichten die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller.
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Der Handelskrieg zwischen China und den USA ist eskaliert, seitdem US-Präsident Trump Huawei auf eine «schwarze Liste» gesetzt hatte. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Huawei leidet immer mehr wegen den von Trump in die Wege geleiteten US-Sanktionen.
  • Nun beendet scheinbar auch Chipentwickler ARM jegliche Zusammenarbeit.
  • Als Reaktion hat der chinesische Smartphone-Hersteller nun ein eigenes OS in der Mache.

Der chinesische Huawei-Konzern wird durch US-Sanktionen immer weiter in die Enge getrieben. So stellte nach BBC-Informationen der Chipentwickler ARM jegliche Zusammenarbeit mit Huawei ein. Die Chip-Architekturen von ARM bilden die Basis von Prozessoren. Dies in nahezu allen heutigen Smartphones und Tablets – auch bei Huaweis Chips aus eigener Entwicklung.

ARM ist in Grossbritannien ansässig und gehört dem japanischen Technologiekonzern Softbank. Die Firma habe ihre Mitarbeiter darauf hingewiesen, dass die Chip-Designs von ARM auch aus den USA stammende Technologie enthielten.

Deshalb müssten alle Geschäfte mit Huawei eingestellt werden, berichtete der britische Sender heute Mittwoch. Ohne eine Zusammenarbeit mit ARM dürfte Huawei das Smartphone-Geschäft außerhalb des chinesischen Heimatmarktes vergessen können.

Huawei wegen Sanktionen der USA arm dran

Die USA hatten Huawei vergangene Woche auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind.

Unter dem massiven Druck dieser Sanktionen will Huawei sein eigenes Betriebssystem spätestens zum nächsten Frühjahr einsatzbereit haben. Es solle auf allen tragbaren Geräten, Computern und Computern und in Autos laufen.

Weiter solle es mit Android-Apps kompatibel sein, kündigte der Chef der Huawei-Verbrauchersparte, Yu Chengdong, laut «Phoenix News» am Mittwoch an. Die Software könne auch schon im Herbst fertig sein.

Entwicklung angekurbelt

Die bereits seit 2012 verfolgte Entwicklung eines eigenen Betriebssystems bekam für Huawei eine ganz neue Dringlichkeit. Dies, da die US-Massnahmen dem Konzern den Zugang zum Google-System Android erschweren. Huawei dürfte in Zukunft später als andere Smartphone-Anbieter an neue Android-Versionen kommen und könnte keine Google-Dienste vorinstallieren.

Es gibt eines Liste von Geräte, die Beta-Versionen der nächsten Android-Generation Q unterstützen. Ein erst vor kurzem hinzugefügtes Huawei-Smartphone wurde wieder gestrichen.

Zunächst untersagte US-Präsident Donald Trump am Freitag alle Geschäfte, lockerte aber die Massnahmen für 90 Tage. Für Nutzer bedeutet das aktuell: Google darf die Telefone heutiger Huawei-Kunden in den kommenden drei Monaten in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen.

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