Das Bessere ist der Feind des Guten. Bisher bekannte Technologien wie UKW-Radio, Antennen-TV, Uralt-Handys und Kabel-Kopfhörer sind «aussterbende Technologien».
Alte und neue Handys liegen auf einem Tisch.
Im Bereich der Mobiltelefone ist die Technologie-Entwicklung deutlich ersichtlich. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 3. Juni dieses Jahres wird in der Schweiz das Antennen-Fernsehen endgültig eingestellt.
  • Auch UKW-Radios, alte Handys und Kabel-Kopfhörer stehen vor dem Aus.

Am 3. Juni dieses Jahres stirbt in der Schweiz das Antennen-Fernsehen und kaum einer wird es bemerken. Dabei ist Digital Video Broadcasting Terrestrial (DVB-T) in der Schweiz nicht mal 20 Jahre alt. Es löste 2007 das analoge Fernsehen ab, dessen Antennen bis dahin Dach oder Estrich praktisch jedes Schweizer Hauses schmückten.

Das Todesurteil für DVB-T ist nicht technikbedingt, aber in der Praxis braucht es schlicht kaum jemand mehr. DVB-T mit seinen niedlichen Stummelantennen wurde in den letzten Jahren bestenfalls noch im Wohnwagen oder Ferienhäusern genutzt. Dabei war die Senderauswahl meist nur auf die wenigen Kanäle von SRF begrenzt.

Die meisten Schweizer Haushalte konsumieren heute IP-TV, das heisst, das Fernsehen wird via Internetanschluss angeliefert. In abgelegenen Gebieten lässt sich Fernsehen ferner via Satellitenschüssel (DVB-S) empfangen, was mehrere 1000 Sender bei besserer Bildqualität bietet.

Ende des UKW-Radios

Mehr Tränen werden die Konsumenten wohl dem UKW-Radio nachweinen. Dieses wird ab 2020 etappenweise eingestellt und soll ab 2022 komplett verstummen. UKW ist ein klassisches Opfer der Digitalisierung. Sein Nachfolger namens Digital Audio Broadcasting (DAB+) kann im gleichen Funkbereich deutlich mehr Sender übertragen.

Während man bei UKW im Auto bestenfalls ein Dutzend Sender in vernünftiger Qualität hören kann, bietet ein DAB-Radio meist gegen 100 verschiedene Sender in praktisch rauschfreier Qualität.

Kein Anschluss für Uralt-Handys

Ganze 25 Jahre hat auch die Handytechnik 2G auf dem Rücken. Sie wurde inzwischen von 3G und 4G abgelöst. Die Technik 5G steht bereits in den Startlöchern. Im Jahr 2020 werden die meisten Schweizer Telecom-Anbieter ihr 2G-Netz abschalten.

Wer also ein Uralt-Handy besitzt, kann damit nicht mehr telefonieren. Allerdings beherrschen heute auch Billigst-Handys für unter 100 Franken bereits die 4G-Technik. Swisscom hat ferner angekündigt, dass sie 2020 den verbleibenden 2G-Nutzern bei Bedarf mit Wechselangeboten den Umstieg erleichtern wird.

Handys ohne Kopfhörer

Manchmal ereilt eine Technik auch sehr schnell und unerwartet das Todesurteil. Wer bisher an sein Handy einen Kopfhörer mit einem universellen Klinkenstecker anstöpselte, sucht die passende Buchse bei neusten Smartphones vergeblich.

Dieser Wandel bringt aber nicht mehr Soundqualität, sondern wurde von den Handyherstellern verfügt. Denn die Klinkenbuchsen belegten viel Platz im Gehäuse und waren nur mühsam in einer wasserdichten Version zu verbauen.

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