Google muss in Europa eine Rekord-Kartellstrafe zahlen. Doch nun ficht der Technologieriese das Urteil an – und verweist auf Apple.
Android Pixel
Das Maskottchen von Android vor einem Google-Büro. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 2018 verdonnerte die EU Google zu einer Strafe von umgerechnet 4,66 Milliarden Franken.
  • Grund waren unter anderem unzulässige Vorschriften und vorinstallierte Apps.
  • Nun wehrt sich der Internetriese vor Gericht.

Google wehrt sich vor Gericht gegen die 2018 verhängte Rekord-Kartellstrafe. Der US-Technologieriese verweist auf den Rivalen Apple. «Die Kommission hat die Augen vor der wahren wettbewerbsrechtlichen Dynamik in dieser Industrie verschlossen – der zwischen Apple und Android». Dies sagte Google-Anwalt Matthew Pickford vor dem Gericht der Europäischen Union heute Montag in Luxemburg zu Beginn einer fünftägigen Anhörung.

Die Kartellwächter hätten die Bedeutung Googles überschätzt. Stattdessen sei Android ein Paradebeispiel für funktionierenden Wettbewerb.

Die Europäische Kommission hatte den US-Konzern vor drei Jahren wegen illegaler Praktiken beim Handy-Betriebssystem Android zur Zahlung von 4,3 Milliarden Euro (4,66 Milliarden Franken) verdonnert.

Europäische Kommission in Brüssel
Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission. - dpa

Unzulässige Vorschriften und vorinstallierte Apps

Zur Begründung hiess es, die Alphabet-Tochter habe etwa Smartphone-Herstellern und Mobilfunknetzbetreibern seit 2011 unzulässige Vorschriften für die Verwendung von Android gemacht und verlangt, bestimmte Google-Apps vorzuinstallieren. Das ficht Google nun an.

Kommissionsanwalt Nicholas Khan verwies darauf, dass Apple eine untergeordnete Rolle spielt und mit iOS im Vergleich zu Android auf einen kleinen Marktanteil kommt. Zugleich betonte er, Googles Vorgehen habe auf den Ausschluss von Wettbewerbern abgezielt. Aktuell ist auf vier von fünf Smartphones weltweit Android installiert.

Ein Urteilsspruch könnte im kommenden Jahr kommen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SmartphoneAlphabetAndroidAppleEuroiOSGoogleGerichtEU