Geheimdienst: Hacker wollten an Pfizers Impfstoff-Daten

Das Wichtigste in Kürze
- Hacker wollten an Informationen über den Impfstoff des Pharmaunternehmens Pfizer gelangen.
- Auch Daten zur Behandlung einer Corona-Infektion seien das Ziel gewesen.
- Bereits im Dezember wurden Angriffe vermeldet.
Nordkoreanische Hacker wollten illegal an Informationen über den Coronavirus-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Pfizer gelangen. Das gibt der südkoreanische Geheimdienst an.
Bei dem Angriff auf die Computersysteme Pfizers hätten es die Hacker auch auf Daten zur Behandlung einer Corona-Infektion abgesehen. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag. Yonhap berief sich auf Abgeordnete, die vom staatlichen Aufklärungsdienst (NIS) unterrichtet worden waren. Pfizer hat einen Corona-Impfstoff zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech entwickelt.

Bericht bereits im Dezember
Zuletzt hatte im Dezember der russische Sicherheitssoftware-Herstellers Kaspersky Angriffe berichtet. Nordkoreanischer Hacker hätten sich unter anderem Zugang zum Computersystem eines Pharmaunternehmens verschaffen wollen. Dieses stehe im Zusammenhang mit der Corona-Forschung – dabei wurde jedoch kein Firmenname genannt. Auch ein nicht näher genanntes Gesundheitsministerium sei betroffen gewesen.
Die nordkoreanische Hacker-Gruppe Lazarus wird mit früheren Angriffen auf Geldautomaten und Banken in Verbindung gebracht. Sie wird auch hinter der verheerenden Cyberattacke auf Sony Pictures vermutet. Diese legte das Hollywood-Studio 2014 für Wochen lahm.
Laut einem internen UN-Bericht finanziert Nordkorea sein Atomwaffenprogramm unter anderem auch mit Hacker-Aktivitäten. Diese werde direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt.
Sie hätten zuletzt «virtuelle Vermögenswege und Verwalter von Vermögenswerten» sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen. Das abgeschottete Land ist wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.