Forscher der ETH Zürich haben eine Browser-Erweiterung entwickelt, die Cookies auf Internetseiten nach ihrem Zweck klassifiziert und automatisch diejenigen entfernt, die der Nutzer ablehnt. Mit Cookies lassen sich personenbezogene Daten sammeln, etwa Passwörter oder Informationen zum Surfverhalten.
QS world university rankings
Das Hauptgebäude der ETH Zürich mit seiner berühmten Kuppel. (Archivbild) - Keystone

Dass die Anwendung im Sinne des Schutzes der Privatsphäre hilfreich ist, zeigt eine Auswertung von Cookies auf fast 30'000 Webseiten: Bei 95 Prozent fanden die Forscher mindestens einen Verstoss gegen die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DSGVO).

«Das zeigt, wie wichtig es ist, dass die Nutzer die Kontrolle haben», sagte der ETH-Forscher Karel Kubíček gemäss einer Mitteilung der ETH Zürich vom Dienstag.

Die Browsererweiterung namens «Cookieblock» beruht auf einem Algorithmus des maschinellen Lernens. Damit lassen sich Cookies den Datenschutzkategorien «Notwendig», «Funktional», «Analytisch» und «Werbung» zuordnen. Nutzerinnen und Nutzer müssen nur ein einziges Mal angeben, welchen Cookies sie grundsätzlich zustimmen möchten - danach übernimmt das Programm.

In Tests zeigte sich, dass sich mit der Erweiterung mehr als 90 Prozent der Cookies entfernt werden können, die Daten über Nutzer sammeln. Diese Leistung sei vergleichbar mit derjenigen eines menschlichen Experten, schreiben die Forschenden in ihrer Publikation, die sie im August auf dem USENIX-Sicherheitssymposium in Boston vorstellen werden.

In den allermeisten Fällen wurde die Funktionalität der Webseite durch die Blockierung von Cookies nicht beeinträchtigt. Nur bei sieben 7 Prozent der Websites störte die Erweiterung, weil etwa Logins verloren gingen. In solchen Fällen könnten einzelne Websites aber vom Prozess ausgenommen werden, teilte die ETH mit. Erhältlich sei das Programm «Cookieblock» für die Browser Chrome, Firefox, Edge und Opera.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ETH ZürichFirefoxDaten