Die Nikon Z8 im Nau.ch-Test - kompakter Allrounder
Die neue Nikon Z8 ist quasi eine Z9, nur kleiner, leichter und günstiger. Das Endresultat dürfte Profi- und anspruchsvolle Hobbyfotografen zufriedenstellen.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit einigen Wochen ist die neue Z8, die neue Vollformatkamera von Nikon, verfügbar.
- Die Kamera liefert fast alle Eigenschaften der Nikon Z9, jedoch günstiger und kompakter.
- Für 4599 Franken liefert Nikon hier einen starken Allrounder zu einem fairen Preis.
Vor bald zwei Jahren lancierte Nikon die Z9, und sprach im selben Atemzug von einem «Quantensprung nach vorne». Die Rede war hierbei wohl aber nicht nur von der Leistung, sondern auch von Form und Preis. Praktisch seither wünschen sich Nikon-Anhänger ein kompakteres Modell mit gleicher Performance. Dieser Wunsch scheint nun mit der Nikon Z8 in Erfüllung gegangen zu sein.
Im Kurztest erweist sich die Vollformat-Kamera als wahrer Alleskönner ohne auffallende Schwächen. Gerade im Preisvergleich sticht die Z8 eindeutig hervor.

Vorweg zum Testverfahren: Alle Fotos wurden mit einem Nikkor 24–120/4 S geschossen und als JPEG auf unserer Website komprimiert und hochgeladen. Die hier gezeigten Fotos entsprechen also nicht zwangsläufig der Originalqualität. So, jetzt aber zum Test:
Flaggschiff jetzt noch greifbarer
Unverkennbar handelt es sich bei der Z8 um eine kompaktere Variante der Z9, weshalb sich die beiden einiges teilen. Das wohl grösste Unterscheidungsmerkmal ist der Formfaktor. Ohne den Akkugriff ist die Z8 um einiges kompakter und liegt auch angenehmer in der Hand. Mit 910 Gramm ist sie dazu zwar auch ein gutes Stück leichter als die Z9, jedoch noch immer kein Federgewicht.

Ansonsten ist das Design hier weitestgehend identisch, was keineswegs schlecht ist. Das spannendste äussere Unterscheidungsmerkmal ist meiner Meinung nach das Display. Dieses kann jetzt auch seitwärts ausgeklappt werden, was Hochformat-Aufnahmen in sportlichen Winkeln vereinfacht.

Ganz umgeklappt werden kann der Bildschirm jedoch nicht.
Features wo man hinsieht
Wie das Flaggschiff-Modell ist auch die Nikon Z8 mit nahezu allen Bells and Whistles ausgestattet, welche man sich wünschen könnte. Die spiegellose Kamera ist mit demselben Vollformat-Sensor mit 45,7 Mpx ausgerüstet. Da es sich um einen Stacked Sensor handelt, ist dieser besonders schnell unterwegs.

In der Serienaufnahme kann die Z8 so ganze 20 RAW-Bilder pro Sekunde aufnehmen, oder gar 120 JPEGs pro Sekunde. Ab 60 B/s geht hier jedoch an Qualität verloren.
Geknipst wird durch einen elektronischen Sucher, ebenfalls denselben wie bei der Z9. Dieser ist zwar ordentlich hell und gross, löst jedoch mit 3,69 Millionen Bildpunkten eher gering auf. Dafür bietet Nikon ununterbrochenes Fotografieren ohne Blackout.

Gespeichert werden die Bilder wahlweise auf SD-Karten oder CFexpress, für beides gibt es je einen Slot. Ohnehin ist die Z8 rundherum ordentlich ausgestattet. Auf der linken Seite gibt es Anschlüsse für Kopfhörer, Mikrofon, HDMI und zweimal USB-C, je für Datenübertragung und Stromzufuhr.

Zu guter Letzt kommt die Kamera mit etlichen Autofokus-Funktionen für jede Situation. Dabei ist etwa ein Augen-Verfolgungsfokus, welcher Menschen, Hunde, Katzen und Vögel erkennt. Ein fortschrittlicher 3D-Fokus trackt zuverlässig ein anvisiertes Motiv während der Bewegung.
Knipst bei jeder Gelegenheit
Doch nun zum eigentlichen Herzstück des Tests: Die Aufnahmen, welche die Nikon Z8 produziert. Da es sich hier praktisch um dieselbe Hardware handelt wie bei der Z9, sind auch die resultierenden Fotos erwartungsgemäss zufriedenstellend.
Die Z8 knipst somit in etwa auf Augenhöhe mit diversen weiteren Flaggschiffkameras, teils gar der teureren Sony Alpha 1
Dank der grossen Anzahl an Features, schnellen Serienbildern und reaktionsfähigem Autofokus bietet sich die Vollformat-Kamera für die unterschiedlichsten Szenarien an. Ob Natur-, Sport- oder Strassen-Fotografie, die Z8 sollte mit praktisch jedem Motiv zurechtkommen.
Zu alledem hat Nikon beim Aufnehmen von Videos nochmal ordentlich nachgelegt. So kann die Kamera vollwertige 8K – sprich 8256 × 4644 Pixeln – aufnehmen, das gar bei 60 FPS. Diese Leistungserhöhung wirkt sich handkehrum auch auf die 4K-Videos aus. Hier kann die Z8 mit ganzen 120 FPS aufzeichnen.
Bilder produziert die Kamera erwartungsgemäss in JPEG und Raw, neu aber auch in HEIF-Format. Dank der 10-Bit-Aufnahmen können so also noch detailreichere HDR-Fotos geschossen werden.
Die Nikon Z8 – erwartungsgemäss stark
Unterm Strich lässt sich die Nikon Z8 definitiv als günstigere Variante der Z9 beschreiben. Der einzige «grosse» Abstrich ist der fehlende Akkugriff. Dieser sorgt zwar für eine kompaktere Form, nagt dafür aber an der Akkulaufzeit. Ein Griff kann zwar dazugekauft werden, in dem Fall ist aber die teurere Z9 doch zumindest eine Überlegung wert.

Hierzulande ist die Nikon Z8 offiziell für 4599 Franken erhältlich. Das ist ein gutes Stück günstiger als die Z9 oder etwa die Sony A1, ohne allzu grosse Kompromisse. Profi-Fotografen mit engerem Budget oder Hobby-Fotografen mit grossem Budget dürften hier gut bedient werden.