Am zweiten Davos Digital Forum ging es auch um Enkeltauglichkeit, wie es «Next Generations»-Präsident Olaf Holstein nennt. Was ist damit gemeint?
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 2. Digital Forum Davos wurde am Wochenende die Digitalisierung der Zukunft diskutiert.
  • Bei der Enkeltauglichkeit sollen Strukturen auf ihre Nachhaltigkeit getestet werden.
  • Für Olaf Holstein liegt der Schlüssel dazu in der effizienteren Nutzung von Ressourcen.

Im zweiten Teil unserer Serie über das Digital Forum Davos geht es um Nachhaltigkeit. Genauer gesagt um die «Enkeltauglichkeit».

Der Begriff taucht im öffentlichen Diskurs immer häufiger auf. Er befasst sich mit der Frage, was unsere Enkel in dreissig oder vierzig Jahren für eine Welt benötigen. Wie schlagen wir den richtigen Weg dorthin schon jetzt ein?

Ressourcen teilen statt horten

«Next Generations» nennt sich der Verein, der sich die Enkeltauglichkeit auf die Fahnen geschrieben hat. Er unterstützt ausserdem die Kreislaufwirtschaft und die Sharing Economy.

Abfall
Für Olaf Holstein liegt der Schlüssel zu einer enkeltauglichen Zukunft in der effizienteren Nutzung von Ressourcen. - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Präsident Olaf Holstein, der seine Konzepte und Ideen am Digital Forum präsentierte, meint dazu: «Warum verwenden wir Einwegbecher, wenn wir Mehrwegbecher benutzen können. Wir müssen an der Verbesserung unserer Ressourcen arbeiten – dringend.»

Ein weiteres Beispiel: «Kein anderes Lebewesen ausser der Mensch vergiftet sich selbst.» Holstein weist darauf hin, dass in Zahnpasten giftige Stoffe vorkommen – eigentlich komplett unverständlich.

Oder der Einsatz von Autos in unserer Gesellschaft. «Wir müssen uns überlegen, das Nutzungsrecht anstelle von Eigentum anzuwenden. Wir benutzen unsere Autos in der Zeitspanne eines Jahres nur während zwei Prozent unserer Zeit – wie wärs, wenn wir es stattdessen mit anderen teilen würden», fragt Holstein lakonisch.

E-Carsharing am Sternenplatz Dottikon
Ein E-Carsharing am Sternenplatz in Dottikon. - Gemeinde Dottikon

Digitale Plattformen als Schlüssel zum Erfolg

Nicht zuletzt ist der Förderer von enkeltauglichen Lösungen überzeugt, dass man auch digitale Plattformen für die Ressourcenproduktivität nutzen sollte – und nennt auch gerade ein Beispiel: «Eine Bohrmaschine benutzen wir jährlich während durchschnittlich elf Minuten. Warum teilen wir sie nicht mit anderen?»

Hierzu existieren immerhin bereits Plattformen, wo solche Gegenstände gemietet statt verkauft werden. Auf «Sharely» oder «ZeroWaste Switzerland» beispielsweise können Dienstleistungen oder Gegenstände ausgetauscht oder vermietet werden.

Bohrmaschine
Eine Bohrmaschine nutzen wir jährlich nur 11 Minuten - trotzdem besitzt fast jeder Haushalt eine. - Pixabay

Olaf Holstein ist froh, dass die Enkeltauglichkeit langsam aber sicher immer mehr zum Thema wird – er selbst beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit diesem Thema.

Den ersten Beitrag zum E-Tourismus und wieso dieser für die Bergregionen besonders wichtig ist, finden sie hier.

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