Der neue Messenger Session verspricht Anonymität
WhatsApp, Signal und Telegram teilen einen gemeinsamen Makel: Alle benötigen eine Telefonnummer zur Registrierung. Der Messenger Session verzichtet darauf.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Messenger Session verspricht höchste Anonymität und Datensicherheit.
- Zum Schutz der Anonymität verzichtet die App auf eine Registrierung über Mail oder Nummer.
- Bis jetzt bietet die App noch etwas weniger Funktionen und Komfort als die Konkurrenz.
Seit kurzem ist der Messenger Session verfügbar. Die Funktion der Kurznachrichten-App ist nichts Neues: Sie dient, um Nachrichten zu versenden. In puncto Sicherheit will die App jedoch allen Konkurrenzprodukten voraus sein. Anders als bei der Konkurrenz benötigt man nicht einmal eine Telefonnummer zur Registrierung.
Nau.ch hat einen ersten Blick auf die App geworfen.
Schlicht und still
Optisch macht die Nachricht einen schicken Eindruck. Das Design in Schwarz mit grünen Akzenten ist minimalistisch – ebenso wie der Rest der App. Da die keine weiteren Daten oder eine Registrierung per Mailadresse benötigt, kann die App unmittelbar genutzt werden.
Der Account ist mit einem Sicherheitssatz geschützt, den man sich merken sollte, um das Konto wiederherzustellen. Andere Log-in-Informationen benötigt man nicht. Der Verzicht auf jegliche Datensammlung ist kennzeichnend für den Messenger Session. Anders als bei WhatsApp werden die Nachrichten nur auf den Endgeräten gespeichert.

Einen Kontakt muss man über die jeweilige Session-ID (einen nutzerspezifischen Code) oder einen QR-Code hinzufügen. Die App greift dafür nicht auf das Telefonbuch des Geräts zurück, Kontakte werden direkt in Session und nur lokal gespeichert.
Auch beim Datentransfer geht Messenger Session mit aller Vorsicht vor. Die verschlüsselten Daten werden über Onion-Server an den Empfänger versendet. Dadurch erfährt niemand die IP des Absenders. Sollte versucht werden, eine Nachricht zurückzuverfolgen, endet die Spur im Onion-Netzwerk.
Alternative für Sicherheitsbesorgte
Session basiert auf dem Messenger Signal. Dieser gilt auch schon als verhältnismässig sicher, benötigt jedoch noch eine Telefonnummer zur Registrierung. Session scheint eine der sichersten Messenger-Apps zu sein: Datensicherheit ist ein zentraler Bestandteil der Entwicklung von Session.

Dafür gibt es derzeit noch gewisse Abstriche beim Komfort. So fehlt beispielsweise noch eine Anruf-Funktion, die es unter anderem bei WhatsApp gibt. Die von anderen Messengern bekannten Gruppen existieren jedoch. Auch ist die App derzeit nur auf Englisch verfügbar.
Die Entwickler arbeiten fleissig weiter an der App. Bald könnte Session eine echte Alternative für all jene sein, die bei Whatsapp, Telegram und Signal ihre Bedenken haben.