Crucial ist am Ende: KI-Boom beendet Micron-Speichermarke
Nach 29 Jahren verabschiedet sich Micron von seiner Marke Crucial. Der Ausstieg erfolgt bis Februar 2026 vollständig.

Der US-Speicherhersteller Micron Technology hat eine weitreichende Entscheidung getroffen und stellt das Geschäft mit der Marke Crucial ein. Bis Ende Februar 2026 werden die letzten Produkte über Händler und Online-Shops ausgeliefert, berichtet die «Stuttgarter Zeitung».

Die Marke Crucial war seit ihrer Gründung 1996 ein fester Begriff für PC-Enthusiasten und Selbstbauer. RAM-Module und SSDs des Unternehmens galten als zuverlässig und technisch führend.
Crucial beendet: KI-Rechenzentren als Hauptgrund
Das KI-getriebene Wachstum in Rechenzentren hat zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Speicher geführt. Micron konzentriert sich nun vollständig auf diesen lukrativen Markt, wie «Heise Online» schreibt.
Sumit Sadana, Chief Business Officer bei Micron, erklärte laut «Der Aktionär»: Man wolle die Versorgung grösserer strategischer Kunden verbessern. Die Entscheidung falle schwer, sei aber notwendig für das Unternehmen.
Verknappung droht am Speichermarkt
Der Rückzug von Crucial könnte die ohnehin angespannte Situation am Speichermarkt weiter verschärfen. Etwa 25 Prozent der weltweiten DRAM-Produktion fliessen nun in den Enterprise-Bereich, meldet «WinFuture».
Die verbleibenden Anbieter wie Samsung und Kingston dürften die Lücke nicht unbedingt im Sinne der Endkunden füllen. Höhere Preise und weniger Auswahl seien zu befürchten, warnt «ComputerBase».
Garantie und Support bleiben bestehen
Micron verspricht, dass bestehende Crucial-Produkte weiterhin Garantie und technischen Support erhalten. Die Marke selbst werde aber nicht verkauft, sondern komplett eingestellt, berichtet «Slashcam».
Betroffene Mitarbeiter sollen nach Möglichkeit innerhalb des Unternehmens weiterbeschäftigt werden. Konkrete Zahlen zu Arbeitsplätzen nannte Micron nicht.
Enterprise-Geschäft läuft weiter
Das Geschäft mit Micron-Markenprodukten für gewerbliche Kunden bleibt von der Entscheidung unberührt. OEM-Produkte wie SO-DIMMs und SSDs für Notebooks werden künftig unter der Marke Micron vertrieben, wie «PC Games Hardware» erklärt.
Die Fokussierung auf High-Bandwidth Memory und Server-DRAM soll Microns Position im KI-Markt stärken. Die Aktie des Unternehmens legte im laufenden Jahr bereits um rund 180 Prozent zu.












