Wer in China nicht in die Schule darf, wird unter Umständen via App unterrichtet. Das passt betroffenen Schülern ganz und gar nicht.
Robert Koch-Institut
Die Kamera eines Smartphones zeigt auf eine Person im Schutzanzug. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • In China stehen Millionen Menschen unter Quarantäne.
  • Lehrer unterrichten ihre Schüler darum via App.
  • Das geht diesen gegen den Strich: Eine virtuelle Widerstandsbewegung macht sich breit.

In China müssen wegen des Coronavirus Millionen Schüler zu Hause bleiben. Die Freude war bei vielen gross. Doch die vermeintlichen Zwangsferien entpuppten sich als schlichte Verlagerung der Schule. Denn damit der Unterricht nicht ausfällt, weichen immer mehr Lehrer auf digitale Lösungen aus.

Beispielsweise das chinesische WhatsApp-Pendant WeChat erfreut sich im Bildungssektor zunehmender Beliebtheit. Aber auch Anwendungen, die eigentlich für den Unternehmenseinsatz konzipiert worden sind, kommen zum Zug: Die App DingTalk beispielsweise erhielt via Update speziell auf den Schulunterricht ausgerichtete Features.

Etwa die Hausaufgabenbewertung und das Streaming von Schulstunden soll damit besonders einfach sein. Mittlerweile nutzen mehr als 600'000 Lehrer und 50 Millionen Schüler die App.

Dingtalk Handy iPhone
Zwei iPhones führen DingTalk aus. - Screenshot / DingTalk

Hartnäckiger Widerstand

Dass der Unterricht weiter geht, stösst den Schülern jedoch sauer auf. Wie «Technode» berichtet, formierte sich daraufhin eine Art Résistance. So bombardierten Schüler die App mit 1-Stern-Bewertungen. Dies im Google Play Store, App Store wie auch in diversen China-App-Plattformen.

Der Gedanke dahinter: Schlecht bewertete Apps werden oftmals aus dem Angebot von App-Plattformen entfernt. Diesen Umstand wollten sich die Schüler zunutze machen.

Miserable App-Bewertung

Ohne Erfolg. Zwar bewirkten die Schüler, dass die Gesamtbewertung der App zeitweise auf 1,4 Sterne sank, doch wurde DingTalk bisher nirgends entfernt. Das wird sich wohl nicht ändern, denn viele Unternehmen sind von der App abhängig.

Die App-Entwickler reagierten bereits mit einem Video, das mittlerweile viral ging: Darin entschuldigten sie sich bei den Schülern dafür, dass diese in ihren «Ferien» arbeiten müssten.

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