Für eine Medizinprüfung lernen angehende Ärzte oft lange. Anders als ChatGPT: In den USA erreichte die Software mehrmals die vorgeschriebene Mindestpunktzahl.
Ärzten gelang es, einen Patienten dank Stammzellen von Krebs und HIV zu befreien. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • ChatGPT schaffte es, Fragen einer US-Medizinprüfung zu beantworten.
  • In einer Studie erreichte die Software mehrfach die vorgeschriebene Mindestpunktzahl.
  • Damit könnte die künstliche Intelligenz (KI) die medizinische Praxis verbessern.

Der Hype um Chatbots hat nun auch die Wissenschaft erreicht. Zumindest könnte ChatGPT gar Prüfungsfragen beantworten, für die normalerweise eine jahrelange medizinische Ausbildung nötig wäre.

Der Text-Roboter ChatGPT würde sich in einer Prüfung für angehende Mediziner in den USA beachtlich gut schlagen.

Denn: Die KI-Software konnte bei den drei theoretischen Teilen des United States Medical Licensing Exam mehrfach die vorgeschriebene Mindestpunktzahl erreichen. Dies berichten US-Experten im Fachjournal «PLOS Digital Health». Allerdings hatte das Team vom kalifornischen Start-up AnsibleHealth einige Fragen ausgeklammert.

ChatGPT
ChatGPT ist eine Software auf Basis künstlicher Intelligenz.
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Dies sei ein «bemerkenswerter Meilenstein in der Entwicklung der klinischen KI», so die Studienautoren.
ChatGPT
Die künstliche Intelligenz ChatGPT wurde entwickelt, um Benutzern das Erstellen von natürlich klingenden Konversationen in Echtzeit in Form eines Chatbots zu ermöglichen.
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Jetzt konnte ChatGPT gar die Prüfungsfragen einer US-Medizinprüfung beantworten. (Symbolbild)

Die Autoren der Studie mussten jedoch beachten, dass die künstliche Intelligenz nur Texteingaben entgegennehmen kann. Fragen, die auf Bilder basierten, wurden entfernt.

Zudem wurden nicht eindeutige Antworten weggelassen. Infolge erzielte ChatGPT bei den drei Prüfungsteilen jeweils 52,4 bis 75 Prozent der dann noch erreichbaren Punkte.

Die Schwelle zum Bestehen liegt bei rund 60 Prozent und ändert sich je nach Jahr leicht. Wurden die nicht eindeutigen Antworten in das Ergebnis einberechnet, erreichte ChatGPT 36,1 bis 61,5 Prozent der dann möglichen Punkte.

«Bemerkenswerter Meilenstein»

Den Autoren zufolge übertraf ChatGPT die Leistung von PubMedGPT, einem Gegenmodell, das ausschliesslich auf biomedizinische Fachliteratur trainiert wurde.

Haben Sie schon mal mit ChatGPT gearbeitet?

Das Team kam zur Erkenntnis, dass ChatGPT die medizinische Ausbildung und damit auch die klinische Praxis verbessern könne. «Das Erreichen der Mindestpunktzahl für diese notorisch schwierige Expertenprüfung ist ein bemerkenswerter Meilenstein in der Entwicklung der klinischen KI.»

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