Am Samstag wurde bekannt, dass Unbekannte versucht hatten, mehrere Supercomputer der ETH zu hacken. Daten wurden bisher noch keine geklaut.
Supercomputer Zürich
Der Supercomputer Euler der ETH Zürich. - ETHZ
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Supercomputer in ganz Europa waren kürzlich Ziel von Hacker-Angriffen.
  • Auch die Supercomputer der ETH versuchten Unbekannte zu hacken.
  • Derzeit sind sämtliche Supercomputer offline – zum Tatmotiv gibt es nur Gerüchte.
  • Vermutet wird, dass die Hacker per Cryptomining Kryptowährungen schürfen wollten.

Unbekannte Hacker haben mehrere Supercomputer in ganz Europa angegriffen. Auch die Rechner der ETH Zürich und des Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) im Tessin sind betroffen. Zum Hintergrund ist bisher nur wenig bis gar nichts bekannt.

Immerhin gibt es eine teilweise Entwarnung: Auf Anfrage von Nau.ch äussert die ETH, dass bisher kein Datenverlust oder sonstiger Schaden festgestellt wurde. Zum Motiv könne man aber noch keine Angaben machen.

Will China die Corona-Forschung behindern?

In der Medienlandschaft machen sich indes zwei Thesen breit: Die eine baut auf einem FBI-Bericht auf, wonach China gezielt Forscher hacke, die das Coronavirus erforschen. Dass die Supercomputer aus diesem Grund angegriffen wurden, halten Experten gemäss «Spiegel» aber für eher unwahrscheinlich. Denn europäische Supercomputer waren bereits vor Ausbruch der Corona-Krise Angriffsziel von Cyberkriminellen. So beispielsweise im Januar 2020.

War Cryptomining auf Supercomputer das Ziel?

Das viel wahrscheinlichere Tatmotiv ist rein kommerzieller Natur: Angeblich versuchten die Hacker auf den Supercomputern ein Tool zu installieren, das Cryptomining betreibt. Das Europäische Computer Security Incident Response Team (CSIRT) habe entsprechende Code-Teile auf einigen betroffenen Computern identifizieren können.

Cryptomining setzt eine hohe Rechenleistung voraus, um rentabel zu sein. Je mehr Power, desto mehr Einheiten einer Krypto-Währung werden generiert. Sollten die Hacker-Angriffe erfolgreich verlaufen sein, hätte sich die Täterschaft innert kürzester Zeit eine goldene Nase verdient.

Gemäss Status-Seite der ETH sind derzeit alle fünf Supercomputer offline.

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