«War genervt»: RTS-Reporter spricht über Einschüchterung in China

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

China,

Während seiner Berichterstattung in China für «RTS» über Corona-Proteste wurde ein Schweizer festgenommen. Er habe sich sehr darüber genervt, sagt er nun.

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RTS-Korrespondent Michel Peuker erklärt in der Live-Schaltung aus Shanghai, dass er wohl gleich von Einsatzkräften festgenommen wird. - RTS

Das Wichtigste in Kürze

  • Michael Peuker ist China-Korrespondent für das Westschweizer Radio und Fernsehen «RTS».
  • Bei Protesten gegen die Corona-Regeln wurde er verhaftet.
  • Nau.ch erklärt er, wie er diesen Schock-Moment erlebt hat.

Die Proteste in China lassen den staatlichen Apparat der Kommunistischen Partei gewaltsam reagieren. Nicht nur gegen Demonstranten in mehreren Städten, sondern auch gegen ausländische Medienschaffende, die über die Proteste berichten, wird Gewalt angewendet.

So wurde am Sonntagabend «RTS»-Korrespondent Michael Peuker kurzzeitig festgenommen, aber danach wieder freigelassen. Sein Kollege von der BBC Ed Lawrence hatte noch weniger Glück und wurde laut eigenen Angaben von der chinesischen Polizei verprügelt.

RTS-Journalist: «Ich war nur sehr genervt»

Solche Einschüchterungsversuche und Behinderungen der Medienarbeit seien nichts Neues, sagt Michael Peuker nun auf Anfrage von Nau.ch. «Wir sind es uns gewohnt. Dieses Ereignis illustriert die Stimmung und Atmosphäre, die aktuell herrscht, perfekt.»

RTS China Proteste
Eine Hand, um die Polizisten zu beruhigen und eine Hand auf dem Kopfhörer, um die Liveschaltung machen zu können: In Schanghai wurde der Schweizer Journalist Michael Peuker fast verhaftet. - Screenshot RTS

Er habe keine Angst gehabt, so der Westschweizer: «Ich war nur sehr genervt über diese neue Einschüchterungen.» Auf die Frage, ob er seine Arbeitsweise ändern werde, antwortet seine Arbeitgeberin «RTS»: «Nicht a priori.» Peuker werde in China bleiben, bestätigt der Sender.

Die Polizisten hätten dem Journalisten und seinem Kameramann gesagt, es handle sich um eine Kontrolle. Nach der Liveschaltung und nachdem Peuker seine Sachen holen gegangen sei, hätten sie erneut mit den Beamten gesprochen. Die Sache wurde ohne Festnahme geklärt. Auch das Material hätten Peuker und der Kameramann behalten können.

Verfolgen Sie die aktuellen Geschehnisse in China?

Es macht den Anschein, als wäre das «RTS»-Team in der Schweiz nervöser gewesen als Michael Peuker in Peking. «Wir waren von Beginn dieser gelinde gesagt übereifrigen Polizeikontrolle in Kontakt mit ihm. Michael konnte uns schnell beruhigen», sagt der News-Chefredaktor des Senders.

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