Prozess gegen Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang in China beginnt

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China,

Unter grossen Sicherheitsvorkehrungen hat im chinesischen Tianjin heute Mittwoch der Prozess gegen den Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang begonnen.

Polizisten stehen vor dem gesperrten Gericht in Tianjin.
50 Polizisten sperrten den Zugang zum Gerichtsgebäude, in dem der Prozess von Wang Quanzhang verhandelt wurde. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Mittwoch beginnt der Prozess gegen den Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang in China.
  • Seine Frau wurde unter Hausarrest gestellt, um nicht teilnehmen zu können.

Unter grossen Sicherheitsvorkehrungen hat im chinesischen Tianjin heute Mittwoch der Prozess gegen den Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang begonnen. Mindestens 50 Polizisten blockierten den Zugang zum Gerichtsgebäude und erklärten, der Prozess finde unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie eine AFP-Journalistin berichtete.

Vor dem Gerichtsgebäude wurden zwei Menschenrechtsaktivisten abgeführt, wie AFP-Journalisten und Augenzeugen berichteten. «Das chinesische Volk darf nicht länger in Angst leben, wir müssen uns gegen Unterdrückung erheben und mutig sein», sagte der Menschenrechtsaktivist Yang Chunlin vor dem Gebäude. Anschliessend wurde er von Beamten in zivil gepackt und in ein wartendes Auto gebracht. Ein weiterer Aktivist hielt ein Schild mit der Aufschrift «Lassen Sie den unschuldigen Wang Quanzhang frei» hoch. Er wurde laut Augenzeugen anschliessend abgeführt.

Seit 2015 in Haft

Der Rechtsanwalt Wang Quanzhang, der Aktivisten und Opfer von Landenteignungen vertrat, war 2015 im Zuge einer Polizeiaktion gegen Kritiker der kommunistischen Regierung verschwunden. 2016 wurde er wegen des Vorwurfs der «Subversion» angeklagt.

Wangs Frau Li Wenzu wurde die Teilnahme am Prozess verwehrt. Nach Angaben einer Unterstützerin wurden beide so lange von Polizisten am Verlassen eines Wohnhauses in Peking gehindert, bis es zu spät war, um nach Tianjin zu reisen. Li war bereits am Dienstag unter De-facto-Hausarrest gestellt worden. Ihren Angaben zufolge wurden vor ihrer Wohnung mehr als 20 Sicherheitsleute postiert.

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