Nachdem China indischen Sportlern die Einreise verweigert hatte, sagte der Sportminister Anurag Thakur eine Reise ins Reich der Mitte ab.
Anurag Thakur
Anurag Thakur auf Instagram. - Instagram/ official.anuragthakur

Der indische Sportminister Anurag Thakur hat eine China-Reise abgesagt, nachdem das Land den Visaantrag indischer Athleten abgelehnt haben soll.

Die indische Regierung habe erfahren, dass chinesische Behörden «in einer gezielten und vorsätzlichen Art und Weise» Sportlern die Akkreditierung und den Eingang zu den 19. Asienspielen im chinesischen Hangzhou verwehrt hätten, erklärte der Sprecher des Aussenministeriums in Neu Delhi am Freitag.

Die Spiele werden am Samstag eröffnet und laufen bis Anfang Oktober. Die betroffenen Kampfsportler stammen aus dem indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh, der sich an der Grenze zu China befindet.

indische aktivisten
Indische Aktivisten versammelten sich, um gegen China zu protestieren, nachdem sich indische und chinesische Truppen im Tawang-Sektor von Arunachal Pradesh, am 9. Dezember 2022, eine Auseinandersetzung lieferten. (Archivbild) - keystone

Streit um Grenzregion beider Länder

China beansprucht diese Region jedoch auch und bezeichnet sie in offiziellen Landkarten als Südtibet. Indiens Aussenministerium betonte, dass Arunachal Pradesh stets Teil Indiens gewesen sei und dies immer sein werde. Der Rest des indischen Kampfsport-Teams habe anreisen können, berichteten «India Today» und «Times of India».

Peking erklärte, China heisse Sportler mit legalen Papieren aus allen Ländern willkommen. «Die chinesische Regierung hat das sogenannte Arunachal nie anerkannt. Die Gegend Zangnan (Südtibet) ist chinesisches Gebiet», sagte Sprecherin Mao Ning am Freitag.

Arunachal Pradesh
Soldaten der indischen Armee bewachen, 2012, einen Bunker an der Grenze zu Indochina in Bumla in Arunachal Pradesh, Indien. (Archivbild) - keystone

Den genauen Grenzverlauf im Himalaya sehen beide Staaten anders. Ihre Beziehung ist angespannt, vor allem seit es vor rund drei Jahren zu einem tödlichen Zwischenfall dort kam. Dabei gingen Soldaten beider Länder mit Steinen, Stöcken und Fäusten aufeinander los.

Es war der schlimmste Vorfall dieser Art seit Jahrzehnten. Offiziellen Angaben zufolge gab es mindestens 20 indische und 4 chinesische Tote. Seither verstärken beide Seiten ihre Truppen und investieren in Infrastruktur an der Grenze. Der Streit um die Grenzlinie hatte schon 1962 zu einem kurzen Krieg geführt, den China gewann.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungKrieg