Wiesn-Besucherin bleibt acht Stunden bei Sanitätern
Die Besucherzahlen brechen Rekorde, ebenso wie die Behandlungsfälle: Auf dem Oktoberfest hat die Ambulanz viel zu tun. Eine Besucherin bleibt gleich dort.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund eine Million Menschen kamen zum Auftakt-Wochenende der Wiesn.
- Mehr Patienten als jemals mussten an einem Tag von der Ambulanz behandelt werden.
- Eine Besucherin verbrachte knapp acht Stunden bei den Sanitätern.
Das 190. Oktoberfest wurde zum Wochenende mit einer Besucherwelle von fast einer Million Menschen eingeläutet. Auch für die Sanitäter hielten die Feierlichkeiten auf der Theresienwiese (D) neue Rekorde bereit: Ganze 910 Patienten mussten an nur einem Tag behandelt werden.
Die Fälle reichten von leichten Blessuren bis zu ernsthaften Tragödien, wie «Merkur» berichtet: So erlitt eine 70-jährige Schaustellerin am Samstagmorgen einen Herzinfarkt und verstarb. Die Temperatur von 30,7 Grad Celsius, die sich ebenfalls als Rekordwert niederschlug, führte zu zahlreichen Kreislaufproblemen.
Neben Schnitt- und Schürfwunden kam es am Samstag auch zu zwei schweren Schädel-Hirn-Traumata sowie einem Krampfanfall. Sonntagabend wurden die Sanitäter zu einer «unklaren Lage» gerufen – diverse Personen lagen am Boden. Die Ambulanz kommentierte schliesslich, es handle sich um «mehrere unklare Lagen – verteilt auf dem Boden und kaum noch standfest».
Wiesn friedlich verschlafen
Ein Handlungsbedarf bestand allerdings nicht: Das Trageteam verwies mit dem Schlagwort «#Kotzhügel» auf die westlichen Wiesenhänge, an denen Alkoholisierte gerne ihren Rausch ausschlafen.
Eine weitere Besucherin habe sich bei den Sanitätern «so wohlgefühlt», dass sie direkt 7,5 Stunden bei ihnen verbrachte: Sie habe «über 450 Minuten friedlich ausgeschlafen», schreibt die Ambulanz im Live-Ticker. «Nun ist sie wieder wach und verlässt die Wiesn – genauso fit wie unser Nachtdienst, der jetzt übernimmt.»