Das Gift der Coloradokröte hat eine ganz spezielle Wirkung. Diese scheint so beliebt zu sein, dass US-Nationalparks davor warnen, die Tiere abzulecken.
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Eine Coloradokröte in der Fotofalle. - Facebook @nationalparkservice

Das Wichtigste in Kürze

  • Menschen lecken die Coloradokröte ab, um sich an ihrem Gift zu berauschen.
  • Das Gift wirke auf den Menschen halluzinogen, schreibt etwa der Zoo Zürich.
  • Eine US-Nationalpark-Behörde warnt nun: «Bitte nicht ablecken.»
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Leute, die Frösche küssen, gibt es wohl nur im Märchen. Besonders, wenn sich das Tier danach auch noch in einen Prinzen verwandelt. Dass aber irgendjemand sich an einer Kröte vergreifen könnte, darauf kamen nicht einmal die Gebrüder Grimm.

Und doch scheint es Menschen zu geben, die genau darauf aus sind. Zumindest warnt eine US-Nationalpark-Behörde davor. «Bitte nicht ablecken. Dankeschön», schreibt der National Park Service unter einen Facebook-Post zur Coloradokröte.

Haben Sie in den Ferien schon einmal eine Kröte abgeschleckt?

Gift der Coloradokröte «sehr gefährlich»

Das Tier wird bis zu knapp 18 Zentimeter gross. In der freien Wildbahn kann die Kröte laut der Conservation Society of California bis zu 20 Jahre alt werden.

Auch hier wird gewarnt: «Die Gifte der Kröte sind sehr gefährlich.» Das Gift einer einzigen Kröte könne ausreichen, um einen ausgewachsenen Hund zu töten.

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Eine Coloradokröte im Zoo Zürich. Nicht in Gefangenschaft gehalten können die Tiere bis zu 20 Jahre alt werden. - Flicker @kuhnmi (Lizenz: CC BY 2.0)

Trotzdem haben Menschen sich das Gift zunutze gemacht. Der Zoo Zürich schreibt, dass der Giftmix beim Menschen halluzinogen wirke. «Die Wirkung soll ähnlich sein wie jene von LSD», heisst es im Eintrag zur Kröte.

Das Gift werde entweder geraucht – oder tatsächlich direkt von der Kröte geleckt. Legal sei das Ganze allerdings nicht, sowohl in den USA, als auch in der Schweiz.

Naturschützer zeigen sich besorgt

Das Sekret der Coloradokröte scheint nichtsdestotrotz zu viele Fans zu haben. Zumindest sehen sich Naturschützer dazu gezwungen, Alarm zu schlagen.

«Man hat den Eindruck, dass es sie in Hülle und Fülle gibt», sagt Robert Villa gegenüber der «New York Times». «Aber wenn man anfängt, grosse Mengen der Art zu beseitigen, bricht ihre Zahl irgendwann wie ein Kartenhaus zusammen.» Die Kröte lebt in Kalifornien, New-Mexico, Arizona und Nordwest-Mexiko. In Kalifornien gilt sie jedoch als beinahe ausgerottet.

Auch das «Melken» des Gifts lehnt Villa ab. Dabei wird die Kröte nicht getötet, sondern so lange gestreichelt, bis sie das Sekret vor lauter Stress abgibt. «Letztendlich ist das eine Art Selbstmedikation auf Kosten eines anderen Lebewesens», so Villa.

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