Nicht gesund für den Menschen, aber für den Planeten: Die Herstellung von Pommes bedeutet nach einer Analyse die niedrigste Gefahr für die Artenvielfalt.
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Pommes für die Umwelt: Eine Studie belegt, dass der Verzehr von Kartoffelprodukten den niedrigsten Fussabdruck hinterlässt. - Pexels /cottonbro studio

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie ermittelte, wie der Anbau von Zutaten die Artenvielfalt beeinflusst.
  • Dazu wurden die 151 beliebtesten globalen Rezepte verglichen.
  • Kartoffeln wirken sich am wenigsten schädlich auf die Umwelt aus.
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In fast jeder Studie bekommt Fast Food sein Fett weg. Wer hätte gedacht, dass gerade Pommes frites auch positiv hervorstechen können?

Im Rahmen einer internationalen Studie wurde der Biodiversitäts-Fussabdruck der 151 beliebtesten Gerichte globaler Rezept-Webseiten verglichen. Dabei wurde ermittelt, wie sehr Anbau und Haltung sich auf die heimische Umwelt auswirken.

Hohe Erträge machen den Unterschied

Die schlechtmöglichste Auswirkung auf die Artenvielfalt erzielte dabei Lechazo, das spanische gebratene Milchlamm.

Mit der niedrigsten Auswirkung punkteten die beliebten knusprig und goldbraunen Kartoffelsticks: die Pommes frites.

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Der Kartoffelanbau bringt viel Ertrag auf wenig Fläche. - Pixabay /PublicDomainPictures

Grund sind die enorm hohen Erträge pro Hektar. Der südaustralische Kartoffelanbauer Terry Buckley beziffert seinen Ertrag auf ganze 60 Tonnen Kartoffeln pro Hektar Land. Allgemein schneiden Gerichte auf der Basis von Stärke und Kartoffeln in der Studie der University of Singapore am besten ab.

Analyse: Wie viel heimische Art geht verloren?

Co-Studienautor Professor Roman Carrasco erklärt, dass die in einer Region produzierten Zutaten mit der dortigen Fauna verglichen würden. Ermittelt würde, wie gross die Fläche ist, auf der die einheimische Art leben kann. Im Vergleich sehe man dann, wie viel von der angebauten Kulturpflanze eingenommen wurde. «Dann ordnen wir die Gerichte danach, wie viele Arten ihre Heimat verlieren, weil wir dieses Gericht essen», so Carrasco.

Die grössten «Übeltäter» sind dabei Gerichte aus Indien und Brasilien. Die Länder verfügen über eine hohe Artenvielfalt, sind dabei aber dem zunehmenden Druck der Landwirtschaft ausgesetzt.

Standort beeinflusst Artenverdrängung

So bedeutet auch «vegetarisch» nicht gleich «ökologisch»: Zwei vegane Gerichte aus Indien kamen unter die Top 10 der für die Artenvielfalt schlechtesten Gerichte. Entscheidend sei, wo die jeweiligen Zutaten angebaut werden, so Dr. Carrasco.

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Kichererbsen aus nahen Regionen sind grossartig – in Indien angebaut, sorgen sie hingegen für Artenverdrängung. - Pexels /Polina Tankilevitch

Die beste Biodiversität werde dann erreicht, wenn man weniger Fleisch kaufe und vor Ort angebaute Zutaten erwerbe. «Die Grundregel für eine gute Ernährung und eine Ernährung für einen nachhaltigen Planeten» sei laut Carrasco folgende: der Kauf von Zutaten, «die Ihre Urgrossmutter als Lebensmittel erkennen würde».

Viel Kartoffel für wenig Wasser

«Das bedeutet nicht, dass man auf alle tierischen Proteine verzichten muss. Aber das Bewusstsein dafür macht einen Unterschied», so der Professor.

Achten Sie darauf, woher Ihre eingekauften Produkte stammen?

Wie ABC News den Landwirt Buckley zitiert, schneiden Kartoffeln auch im Ressourcenverbrauch besonders gut ab: «Wenn man sich den Wasserverbrauch anschaut, ist das, was man zurückbekommt, ziemlich beeindruckend.»

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