Singender Camper löst in Kanada Rettungseinsatz aus
Ein einsamer Camper im kanadischen British Columbia wähnte sich ungehört, als er aus vollem Halse eine Melodie schmetterte. Wanderer wählten den Notruf.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Wanderer hörten in British Columbia vermeintliche Schreie.
- Auf ihren Notruf hin wurde ein Rettungsteam in das Wander- und Klettergebiet entsandt.
- Dabei handelte es sich nur um einen aus Leibeskräften singenden Camper.
Manchmal tut es einfach gut, akustisch alles Angestaute rauszulassen. Das fand offenbar auch ein einsamer Camper im kanadischen Okanagan, British Columbia. Jener schmetterte vergangenen Donnerstag aus Leibeskräften eine klagende Melodie durch die Wald- und Berglandschaft.
Wie «CTVNews» berichtet, blieb sein Klagelied nicht ungehört: «Zwei besorgte Wanderer riefen die Notrufnummer 911 an, nachdem sie wiederholt Schreie gehört hatten.» So schildert es das Rettungsteam der Central Okanagan Search and Rescue (COSAR), das in der Folge alarmiert worden war.
Die freiwilligen Retter befanden sich gerade in einer Trainingseinheit, als sie von dort abgezogen und in die Boulderfields entsandt wurden. In dem Wander- und Klettergebiet nahmen sie die Suche nach der vermeintlich hilfsbedürftigen Person auf.
Keine Gefahr ausser dem Gesang selbst
«Wir reagierten mit einem vollständigen Kontingent an Mitgliedern, zwei RCMP-Beamten und unserem Drohnenteam. Die ersten Einsatzkräfte hörten sogar leise Rufe – konnten aber nicht verstehen, was gesagt wurde», so das COSAR. Zu Fuss durchkämmten sie das Gebiet, per Drohne suchte man parallel von oben.
«Dann fanden wir ihn: einen einsamen Camper, der aus vollem Herzen in die Bäume sang», schreibt das Rettungsteam. Der Sänger hatte nicht geahnt, dass die Akustik der Boulderfields seine Töne so weit tragen und ein Notsignal auslösen würde.
Der Mann sei nicht in Gefahr gewesen, schliesst das COSAR seinen Bericht ab. «Es sei denn, man zählt seinen Gesang dazu.» Das Team dankte den Wanderern und erinnert daran, dass Rettungsdienste immer kostenfrei verfügbar seien, wenn man jemanden in Not wähne.