Protestler in Sri Lanka zücken Shampoo bei Wasserwerfereinsatz

Eine erdrückende Wirtschaftskrise macht den Menschen in Sri Lanka zu schaffen und sorgt für Unmut. Als die Polizei durchgreift, werden die Protestler kreativ.

Das Wichtigste in Kürze

Der Präsident von Sri Lanka, Ranil Wickremesinghe, will die Stadt Jaffna besuchen.
Zahlreiche Tamilen nutzen dies, um gegen den rigorosen Regierungssparkurs zu protestieren.
Als die Polizei Wasserwerfer einsetzt, zücken die Protestierenden trotzig Haarshampoo.

Bei einem Besuch des Präsidenten von Sri Lanka, Ranil Wickremesinghe, in der Stadt Jaffna haben sich zahlreiche Tamilen versammelt, um gegen den Staatschef zu protestieren. Um die Protestierenden zu verscheuchen, setzte die Polizei Wasserwerfer ein.

Auf diese strenge Massnahme hatten die Demonstranten jedoch eine clevere Reaktion: Kurzerhand griffen sie zu Haarshampoo und wuschen sich die Haare! Ein Post auf Twitter kommentiert: «Als die sri-lankische Polizei Wasserwerfer gegen einen Protest heute in Jaffna einsetzte... holten die Tamilen Shampoo aus ihren Taschen. Man kann diesen Trotz nur lieben.»

Twitter Beitrag

In Sri Lanka herrscht derzeit eine schwerwiegende Wirtschaftskrise, die das Land nahezu in die Knie zwingt. Letztes Jahr noch erklärte sich der Inselstaat für zahlungsunfähig, im Ausland betragen die Schulden rund 46 Milliarden US-Dollar (circa 42,22 Milliarden Franken).

Der aktuelle Präsident Ranil Wickremesinghe hat daher einen rigorosen Sparkurs angeordnet, der dem Land langsam wieder auf die Beine helfen soll. Die Agentur AFP hat neulich von signifikanten Kürzungen der Staatsausgaben berichtet. Trotz gravierenden Steuererhöhungen könnten Renten nur geradeso ausgezahlt werden.

Ein Regierungssprecher sagte neulich Reportern: «Der Präsident hat das Kabinett darüber informiert, dass die Wirtschaftskrise dieses Jahr schlimmer werde als erwartet.» All diese Massnahmen haben für grossen Unmut in der Bevölkerung gesorgt.