Londonerin läuft in Spital und «behandelt» Patienten – verurteilt
In England gibt sich eine selbstbewusste 19-Jährige kurzerhand als Ärztin aus und «behandelt» im Spital Patienten.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine 19-Jährige gibt sich in einem englischen Spital als Ärztin aus.
- Sie kann einem Patienten unbehelligt eine Substanz verabreichen.
- An ihrem zweiten Arbeitstag wird sie festgenommen.
Die in Bulgarien geborene Kreuena Zdrafkova ist 19 Jahre alt, als sie sich entscheidet, sich ihren Lebenstraum zu erfüllen: Sie will Ärztin sein.
Kurzentschlossen überspringt sie das Medizinstudium und begibt sich zu Jahresanfang direkt in das Ealing Hospital in Southall. Es liegt etwa drei Kilometer von ihrem Wohnort in Westlondon entfernt.
Bewachten Patienten mit Spritze behandelt
Dort streift sie einen weissen Kittel und Gummihandschuhe über und adaptiert das Verhalten ihrer «Kollegen». Wie «odditycentral.com» berichtet, hat sie offenbar einiges zu tun: Sie inspiziert medizinische Instrumente, steigt in einen Krankenwagen und verabreicht einem Patienten eine Substanz.

Dabei ist der Patient kein gewöhnlicher: Er befindet sich unter Arrest und wird von zwei Polizisten bewacht.
Doch Zdrafkova ist die Ruhe selbst und stellt sich als «Doktor» vor. Anschliessend gibt sie dem Patienten per Spritze eine unbekannte Substanz in den Mund.
Bewährung, Reha, Besuchsverbot
Drei Tage später sucht sie das Spital erneut auf, diesmal auch mit einem um den Hals gehängten Stethoskop. Sie wird verhaftet.
Das Spital findet heraus, dass Zdrafkova sich bereits an dem Arbeitstag im April als Ärztin ausgegeben hatte. Die Folge: 12 Monate auf Bewährung und eine 15-tägige Reha.
Ausserdem ist es der 19-Jährigen verboten, Einrichtungen des National Health Service aufzusuchen, sofern kein Notfall vorliegt.
Zdrafkovas Anwalt zeigte sich immerhin beeindruckt von dem – per Überwachungskamera aufgezeichneten – professionellen Auftreten seiner Mandantin: «Sie spricht mit dem Patienten, beugt sich hinunter, beruhigt ihn fast und behandelt ihn.»
«An einer Stelle hat sie sogar ein Taschentuch und wischt ihm das Gesicht ab. Es ist wirklich fast so, als würde sie ihren Traum, Ärztin zu werden, verwirklichen», führt der Anwalt weiter aus.