Am Freitagabend kam es in Indien zu einer fatalen Zugkatastrophe. Mindestens 288 Menschen kamen dabei ums Leben, 900 wurden verletzt.
Indien Zug
Rettungskräfte arbeiten an der Unglücksstelle, nach einem schweren Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein verheerendes Zugunglück erschütterte Indien am Freitagabend.
  • Mindestens 288 Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben.
  • Es sind weitere steigende Opferzahlen zu befürchten.

Bei einem der verheerendsten Zugunglücke der vergangenen Jahrzehnte sind im Osten Indiens mindestens 288 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden rund 850 Menschen verletzt, wie die Behörden des Bundesstaats Odisha am Samstagmorgen mitteilten. Da noch weitere Tote unter den umgestürzten Waggons vermutet wurden und die Rettungskräfte während der Nacht unter erschwerten Bedingungen zu arbeiten hatten, sind weiter steigende Opferzahlen zu befürchten.

Die Katastrophe ereignete sich am Freitagabend gegen 19 Uhr Ortszeit (15 Uhr MESZ) in einer ländlichen Gegend des Bezirks Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata (früher: Kalkutta). Zwei Passagierzüge und ein Güterzug verunglückten dort nacheinander auf zwei parallel verlaufenden Gleisabschnitten. Wie genau, das war auch Stunden nach dem Unfall immer noch nicht klar.

Passagierzug vermutlich entgleist

Medienberichten zufolge war vermutlich erst einer der beiden Passagierzüge entgleist, der andere dann auf der wenige Meter entfernten Parallelstrecke in die dort auf den Gleisen liegengebliebenen Waggons gerast. Welcher der beiden Züge zuerst entgleiste und aus welchen Gründen, das blieb zunächst ungeklärt – ebenso wie die Frage, ob der Güterzug zum Zeitpunkt des Unfalls wirklich auf einem anderen Gleis abgestellt war und von einem der entgleisten Passagierzüge gerammt wurde, wie es manche Medien beschrieben. Andere schilderten abweichende Versionen.

Zugunglück in Indien
Bei dem Zugunglück sind über 200 Menschen ums Leben gekommen. - dpa

Mit Tagesanbruch am Samstag wurde das Ausmass des Desasters besser sichtbar. Etwa ein Dutzend havarierte Waggons lagen auf und neben den Gleisen, in die Höhe ragende Stahlkolosse, einige mit aufgerissenen Abteildecken, die Fenster zerschmettert. Auf und neben den Waggons versuchten Dutzende Helfer in Zivilkleidung und Rettungskräfte mit orangenen Schutzanzügen verzweifelt, verletzte Passagiere unter den tonnenschweren Trümmern zu retten.

Papst drückt Mitgefühl aus

Papst Franziskus hat am Samstagnachmittag den Opfern des schweren Unglücks sein Mitgefühl ausgedrückt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sei tief betrübt gewesen, als er von dem verheerenden Unglück im Bundesstaat Odisha erfuhr, hiess es in einem offiziellen Telegramm an den Vatikanbotschafter in Indien, Leopoldo Girelli, am Samstag. Der Pontifex versicherte demnach «allen, die von dieser Tragödie betroffen sind, seine geistliche Nähe».

Seine Gedanken seien nun auch bei den trauernden Angehörigen der Opfer und den vielen Verletzten. Er erinnerte an die Rettungskräfte, für die er die «göttlichen Gaben des Mutes und der Tapferkeit» erbat.

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