In Algeriens Hauptstadt Algier haben am Freitag Zehntausende für Freiheit und Demokratie demonstriert.
Proteste in Algerien
Demonstranten halten algerische Fahnen bei einem regierungskritischen Protest. Foto: Toufik Doudou/AP - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erneut haben in Algier Tausende Menschen gegen die politische Führung demonstriert.
  • Seit mehreren Wochen gibt es im nordafrikanischen Land immer wieder Proteste.

In Sprechchören forderten sie radikale Veränderungen sowie den Abgang der politischen Führung. Seit mehreren Wochen gehen in dem nordafrikanischen Land immer wieder Demonstranten für politische Reformen auf die Strasse. Vor zwei Jahren hatte es bereits Massenproteste gegeben, die schliesslich zum Sturz von Langzeitherrscher Abdelaziz Bouteflika führten.

Zum Nachfolger wurde im Dezember 2019 Präsident Abdelmadjid Tebboune gewählt. Die Protestbewegung betrachtet die jetzige Regierung jedoch als Fortsetzung des alten Systems.

Abdelmadjid Tebboune im Dezember 2019
Abdelmadjid Tebboune im Dezember 2019 - AFP/Archiv

Um Vertrauen in seinen Regierungsapparat zu gewinnen, hatte Tebboune kürzlich die Regierung umgebildet sowie die Auflösung des Parlaments und eine Neuwahl im Sommer angekündigt. Damit sehen die Demonstranten ihre Forderungen jedoch nicht erfüllt.

UN prangert Gewaltanwendung durch Sicherheitskräfte an

Die Vereinten Nationen prangerten jüngst übermässige Anwendung von Gewalt sowie willkürliche Verhaftungen durch Sicherheitskräfte an. Damit würden die friedlichen Proteste unterdrückt.

Hunderte Menschen sollen seit Beginn der neuen Demonstrationen Mitte Februar festgenommen worden sein. Mehreren Aktivisten drohen lange Gefängnisstrafen. Nach UN-Angaben gibt es zudem Vorwürfe über Folter und sexuelle Gewalt in Haft.

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