Bei einem Polizeieinsatz in der Nordzone Rio de Janeiros werden zehn Menschen getötet. Es sei eine Antwort auf Angriffe, sagt ein Polizeisprecher.
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Polizei in Rio de Janeiro bei einer Razzia. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Polizeieinsatz in Rio de Janeiro sterben zehn Personen.
  • Die Einsatzkräfte nehmen weitere sechs fest.
  • Offenbar ging die Polizei gegen Drogenhändler und Mitglieder einer Miliz vor.
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Bei einem Polizeieinsatz in der Nordzone der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro sind mindestens zehn Menschen getötet worden. Sechs Personen wurden festgenommen, wie das Nachrichtenportal «G1» unter Berufung auf die Polizei am Freitag berichtete.

Nach dem Bericht machte die Polizei weder Angaben über die Toten noch dazu, woher die tödlichen Schüsse kamen.

Der Einsatz in dem Viertel Quintino sei laut einem Polizeisprecher eine Antwort auf Angriffe, die seit Anfang des Jahres stattfinden. Die Beamten gingen gegen Drogenhändler und Mitglieder einer Miliz vor.

Hartes Vorgehen bekannt

Milizen bestehen unter anderem aus aktiven und ehemaligen Polizisten. Und sollen in Rio nach Schätzungen etwa 25 Prozent des Stadtgebiets kontrollieren. Sie sind in Drogenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt, entscheiden, wer Strom, Gas und fliessendes Wasser bekommt. Teilweise kämpfen sie mit Drogenbanden um die Vorherrschaft.

Die brasilianischen Sicherheitskräfte sind für ihr hartes Vorgehen bekannt. Im ersten Halbjahr 2020 töteten Sicherheitskräfte in dem südamerikanischen Land 3148 Menschen. Damit kommen in keinem anderen Land der Welt so viele Menschen bei Polizeieinsätzen ums Leben wie in Brasilien.

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