Zahl der Säure-Angriffe in Bangladesch in 17 Jahren um 98 Prozent zurückgegangen

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Bangladesh,

Die Zahl der Säure-Angriffe auf Frauen ist in Bangladesch seit Anfang der 2000er Jahre drastisch zurückgegangen.

Überlebende und Aktivisten bei einer Kundgebung
Überlebende und Aktivisten bei einer Kundgebung - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Schärfere Gesetze und Sensibilisierung für das Thema sorgen für Verbesserung.

Nach Angaben der Organisation für Opfer von Säure-Angriffen (ASF) gab es im Jahr 2019 bislang acht Angriffe, was einem Rückgang von knapp 98 Prozent im Vergleich zum gesamten Jahr 2002 entspricht. Damals waren 494 Angriffe verzeichnet worden.

Experten und Behörden führen den Rückgang auf die schärfere Gesetzgebung, einen besseren Umgang der Polizei mit den Verbrechen sowie auf Sensibilisierungskampagnen in der Gesellschaft zurück. Bangladeschs Innenminister Asaduzzaman Khan sagte der Nachrichtenagentur AFP, strengere Gesetze seien der Hauptgrund für die Verbesserung. Seit 2002 droht Säure-Attentätern in dem Land die Todesstrafe.

Der Rückgang sei ein «sehr gutes Ergebnis», sagte Samanta Lal Sen, ein bekannter plastischer Chirurg und Leiter der Organisation ASF. Seitdem er im Jahr 1986 zum ersten Mal eine mit Säure attackierte Frau behandelt habe, habe sich viel getan. «Aber unsere Arbeit ist noch nicht beendet. Wir werden erst feiern, wenn die Zahl dieser Angriffe auf null gesunken ist.»

Angriffe auf Frauen mit Salpeter- oder Schwefelsäure entwickelten sich in Bangladesch in den 90er Jahren zu einem gesellschaftlichen Problem. Männer nutzten die grausame Tat als Rache gegen ehemalige Liebschaften oder gegen Frauen, die ihre Avancen zurückgewiesen hatten. Opfer dieser Attentate sind meist ein Leben lang entstellt und leiden unter ihren schweren Verletzungen sowie unter Diskriminierung. Vor allem in ländlichen Regionen werden die Frauen oft verstossen.

Nach Angaben der Organisation ASF wurden bis 2018 mindestens 14 Menschen zum Tode verurteilt, weitere 684 wurden im Zusammenhang mit Säure-Angriffen festgenommen. Von ihnen seien 338 zu Haftstrafen verurteilt worden.

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