Entgegen der Tradition schicken die USA, Grossbritannien und Frankreich dieses Jahr keine Diplomaten an die Verleihung des Nobelpreises.

Die westlichen Atommächte USA, Grossbritannien und Frankreich schicken keine Botschafter zur Verleihung des Friedensnobelpreises am Sonntag in Oslo. Für die Absage der drei Staaten gebe es politische Gründe, sagte eine Sprecherin des norwegischen Nobelkomitees am Dienstag.

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican, die massgeblich am UN-Vertrag zum Atomwaffenverbot mitgewirkt hatte. Die Atommächte - vermutlich sind es neun - sowie fast alle Nato-Staaten - darunter Deutschland - tragen diesen Vertrag nicht mit.

Zur Preisverleihung in Oslo schicken die drei Länder nun nicht ihre Botschafter, sondern weniger hochrangige Repräsentanten. «Wir möchten unsere Vorbehalte in Bezug auf das Ican-Projekt, also das Atomwaffenverbot und den in New York ausgehandelten UN-Vertrag, deutlich machen», sagte eine Sprecherin der französischen Botschaft dem norwegischen Rundfunk. Nach NRK-Angaben schicken von den Atommächten nur Russland und Israel ihre Botschafter zur Verleihung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Drei westliche Staaten schicken nicht ihre Botschafter, sondern einfache Repräsentanten an die Verleihung des Nobelpreises.
  • Dieses Jahr wird die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) in der norwegischen Hauptstadt mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
ican
Der diesjährige Friedensnobelpreis ging an die Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican. - Keystone
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