Israel genehmigte den Bau von mehr als tausend neuen Siedlerwohnungen im besetzten Westjordanland.
Die jüdische Siedlung Har Homa, erbaut auf einem Hügel im Süden von Ost-Jerusalem, nahe der palästinensischen Stadt Belt Sahour.
Die jüdische Siedlung Har Homa, erbaut auf einem Hügel im Süden von Ost-Jerusalem, nahe der palästinensischen Stadt Belt Sahour. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Isreal hat den Bau weiterer Siedlungsbauten im Westjordanland genehmigt.
  • Bereits jetzt leben dort mehr als 600'000 Israelis.

Nach Informationen von Aktivisten sollen im besetzten Westjordanland mehr als tausend neuen Siedlerwohnungen gebaut werden. Etwa 370 der Wohnungen sollten in der jüdischen Siedlung Adam errichtet werden, wo ein Palästinenser im vergangenen Monat einen Israeli erstochen und zwei weitere verletzt hatte, teilte die Organisation «Peace Now» heute Mittwoch mit. Nach der Messerattacke hatte Verteidigungsminister Avigdor Lieberman die Ausweitung der Siedlung in Adam angekündigt: Dies sei «die beste Antwort auf den Terror».

In den Siedlungen im besetzten Westjordanland und im annektierten Ostteil Jerusalems leben bereits mehr als 600'000 Israelis. Die UNO betrachtet sämtliche Siedlungen als illegal. Die Siedlungsaktivitäten stellen nach Einschätzung der Vereinten Nationen zudem eines der grössten Hindernisse auf dem Weg zu einem Frieden zwischen Israel und den Palästinensern dar.

Kritiker werfen der israelischen Regierung vor, den Siedlungsbau seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump noch weiter beschleunigt zu haben. Trump lässt Israel – anders als sein Vorgänger Barack Obama – weitgehend freie Hand in dieser Frage. Im Mai hatte die israelische Regierung angekündigt, in diesem Jahr mindestens 2500 neue Wohnungen in 30 Siedlungen im besetzten Westjordanland zu bauen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WestjordanlandUNOBarack ObamaDonald Trump