Westafrika sieht sich mit der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit zehn Jahren konfrontiert. Der Ukraine-Krieg könnte diese noch verschlimmern.
Dürren drohen in Westafrika die Versorgung mit Lebensmitteln zu gefährden. (Archivbild)
Dürren drohen in Westafrika die Versorgung mit Lebensmitteln zu gefährden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/FARAH ABDI WARSAMEH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nahrungsmittel-Lage in Westafrika ist katastrophal.
  • Laut Hilfsorganisationen steht dort die schlimmste Nahrungs-Krise seit zehn Jahren bevor.
  • Bald könnten 40 Millionen Menschen hungern.

Westafrika steht kurz vor der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit zehn Jahren. Das teilten elf internationale Hilfsorganisationen – darunter Oxfam, Save the Children und World Vision – am Dienstag mit.

Die Organisationen seien besorgt, dass der Krieg in der Ukraine die ohnehin katastrophale Situation in Westafrika verschlimmern werde, teilten die Organisationen im Vorfeld der EU-Konferenz zur Lebensmittel- und Ernährungskrise in der Sahelzone mit.

Viele Geberländer hätten angedeutet, dass sie finanzielle Mittel für Afrika kürzen könnten, um die Gelder für die Ukraine-Krise zu verwenden. Dabei könnten in Westafrika bald knapp 40 Millionen Menschen hungern.

Ein Drittel mehr Hungernde als im Vorjahr

Mehr als 27 Millionen Menschen litten in der Region bereits an Hunger. Weitere 11 Millionen Menschen könnten bis Juni hinzukommen. Dies seien nach Angaben der elf Hilfsorganisationen ein Drittel mehr hungernde Menschen als im Vorjahr. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (Uno) werden in der Region 6,3 Millionen Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren akut unterernährt sein.

Hauptgründe für die Rückgänge in der Getreideproduktion seien Dürren, Überschwemmungen, Konflikte und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Lebensmittelpreise seien in Westafrika in den letzten fünf Jahren um bis zu 30 Prozent gestiegen.

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