Genau so schlimm wie das Abholzen von Wäldern: Beim Rohstoffabbau in den Tiefseen ist Vorsicht geboten, damit der Lebensraum der Lebenwesen erhalten bleibt.

Die Ausbeutung von Rohstoffen in der Tiefsee könne bedrohliche Auswirkungen für Meereslebewesen haben, warnt die Weltnaturschutzunion (IUCN). Den Ozeanboden mit Maschinen aufzureissen komme dem Abholzen von Wäldern gleich, schreibt die Organisation in Gland (Schweiz) in einem am Montag veröffentlichten Bericht zum Abbau von Tiefseerohstoffen. Wenn Sedimente am Meeresboden aufgewirbelt werden, könne dies einige Tiere ersticken und anderen die Sicht nehmen. Die Lebewesen würden zudem gestört durch Lärm, Vibrationen, Licht und Schiffe. In der Tiefsee werden Vorkommen von Kupfer, Aluminium und Kobalt vermutet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Abbau von Tiefseerohstoffen hat gravierende Auswirkungen auf Meereslebewesen.
  • Die Tiere werden in ihrem Lebensraum nicht nur gestört, sondern können auch sterben.
  • Die Weltnaturschutzunion setzt die Folgen mit dem Abholzen der Wälder gleich.

In Jamaika tagt gerade die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA), die einen Verhaltenskodex zum Abbau in Tiefseeregionen ausarbeiten will. Man wisse aber viel zu wenig über die Meeresgebiete, um effektive Schutzmassnahmen festzulegen, so die IUCN. Die Behörde ISA hat bereits 29 Vertragspartnern Lizenzen für den Abbau erteilt. Auch Deutschland hat eine Lizenz.

Auf der Suche nach Kupfer, Aluminium und Kobalt wird der Lebensraum von Meereslebewesen zerstört.
Auf der Suche nach Kupfer, Aluminium und Kobalt wird der Lebensraum von Meereslebewesen zerstört. - Pixabay
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