Weltgemeinschaft will Artenschwund besser bekämpfen

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China,

Die «Erklärung von Kunming» ist das einzig konkrete Ergebnis der Weltnaturschutzkonferenz - bleibt dafür aber ziemlich vage. Um den Artenschwund zu stoppen, muss das nächste Treffen mehr bringen.

Die 15. UN-Weltnaturschutzkonferenz findet im chinesischen Kunming statt. Foto: Chen Yehua/XinHua/dpa
Die 15. UN-Weltnaturschutzkonferenz findet im chinesischen Kunming statt. Foto: Chen Yehua/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weltgemeinschaft hat sich grundsätzlich auf einen verstärkten Kampf gegen das dramatische und gefährliche Aussterben von Arten verständigt.

Auf der Weltnaturschutzkonferenz (Cop15) der knapp 200 Vertragsstaaten der UN-Konvention zur biologischen Vielfalt (CBD) wurde am Mittwoch eine wenig konkrete «Erklärung von Kunming» angenommen, die nach dem Tagungsort in Südwestchina benannt ist. Dort sind Vertreter aus China diese Woche mit den Teilnehmern online zusammengekommen, um über ein neues Rahmenabkommen zum Artenschutz zu beraten.

In der Erklärung wird darauf verwiesen, dass «viele Staaten» dazu aufgerufen hätten, 30 Prozent der Flächen an Land und im Meer bis 2030 unter Schutz zu stellen. Teilnehmer begrüssten die Erwähnung des Ziels, das nach dem Willen von Bundesregierung und Umweltverbänden in das bis nächstes Frühjahr angestrebte Rahmenabkommen aufgenommen werden soll. Die Verhandlungen darüber werden im Januar fortgesetzt.

«Existenzielle Bedrohung» für Gesellschaft und Planeten

Das neue Abkommen mit konkreten Zielen zum Schutz der biologischen Vielfalt soll bei einem Präsenztreffen vom 25. April bis 8. Mai wieder in Kunming verabschiedet werden. Es wird gerne mit dem Pariser Klimaabkommen verglichen, wird aber weniger bindend sein. Doch schon 2010 hatten sich die Vertragsstaaten im japanischen Aichi als Ziel gesetzt, den Schwund der Artenvielfalt bis 2020 zu stoppen. Die Vorgaben wurden allerdings weit verfehlt, wie der bilanzierende Bericht zum Zustand der Biodiversität in dem Jahr feststellte.

In der Kunming-Erklärung bekunden die Vertragsstaaten zunächst wieder ihren guten Willen. Auch warnen sie vor den Gefahren für die Lebensgrundlagen der Menschen. Es wird die «grosse Sorge» geäussert, dass die beispiellose Krise des Verlusts der Artenvielfalt, des Klimawandels, der Landzerstörung und Wüstenbildung, der Schädigung der Meere und Umweltverschmutzung «die Gefahren für die menschliche Gesundheit und die Nahrungssicherheit verstärkt».

In dem Papier ist von einer «existenziellen Bedrohung für unsere Gesellschaft, unsere Kultur, unseren Wohlstand und für unseren Planeten» die Rede. Gefordert werden dringendes Handeln und ein transformativer Wandel über alle Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft hinweg. Eine «Kombination von Massnahmen» sei notwendig, um das Aussterben der Arten aufzuhalten und umzukehren.

Schädliche Subventionen sollen beendet werden

Land- und Seenutzung müssten geändert werden, der Schutz von Ökosystemen verbessert, der Klimawandel abgeschwächt, die Umweltverschmutzung verringert und Raubbau verhindert werden, heisst es darin weiter. Auch müsse es wirksame Massnahmen zur Umsetzung des Abkommens geben und überprüft werden, ob die Ziele auch eingehalten werden. Der Verlust der biologischen Vielfalt müsse gestoppt und bis 2030 spätestens auf den Pfad der Erholung gebracht werden.

Die «Erklärung von Kunming» spricht sich auch dafür aus, Subventionen, die der Biodiversität schaden, zu beseitigen oder zu reformieren. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte am Vortag in ihrer Rede auf der Konferenz gesagt, es sei wichtig, Subventionen auslaufen zu lassen, die umweltschädlich seien oder sich negativ auf die Natur auswirkten. Umweltverbände kritisieren, dass die Bundesregierung rund 67 Milliarden Euro für umwelt- und naturschädigende Subventionen pro Jahr ausgibt - unter anderem für Landwirtschaft und Fischerei.

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