Wegen Wetter? Vier Millionen Hektar Land in Bolivien verbrannt
Seit August sind in Bolivien bereits mehr als vier Millionen Hektar Wald- und Grasland verbrannt. Die Regierung schiebt es aufs Wetter – andere widersprechen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei Wald- und Buschbränden sind in Bolivien mehr als vier Millionen Hektar Land verbrannt.
- Umweltschützer geben der bolivianischen Regierung die Schuld an den Bränden.
- Die Regierung wehrt sich dagegen und gibt dem Wetter die Schuld.
Durch Wald- und Buschbrände sind in Bolivien seit August bereits mehr als vier Millionen Hektar Wald- und Grasland verbrannt. Allein in der Region Santa Cruz seien drei Millionen Hektar Fläche vernichtet worden, erklärte die Umweltschutzorganisation FAN am Mittwoch (Ortszeit).

Die Organisation stützt sich dabei auf Satellitenbilder der Nasa und der europäischen Raumfahrtbehörde ESA. In der nordöstlichen Region Beni erklärte zudem die Regionalregierung am Mittwoch wegen der Waldbrände den Notstand. Damit können leichter Hilfen angefordert werden.
Regierung schiebt es aufs Wetter
Umweltschützer geben der Regierung in La Paz die Schuld an den Waldbränden. Per Gesetz hatte die Regierung das Abbrennen von Wald- und Weideflächen für landwirtschaftliche Zwecke gefördert. Kürzlich gestattete sie Landwirten, 20 Hektar statt der üblichen fünf Hektar Wald abzubrennen.
Beobachter gehen davon aus, dass dies zu tausenden Waldbränden geführt hat. Die Regierung führt die anhaltenden Brände hingegen auf das trockene Wetter und starken Wind zurück.