Trotz eines Verbots des Internationalen Gerichtshofs wollen japanische Walfangboote im Südpolarmeer rund 333 Tiere fangen.
Die Schwanzflosse eines Wals.
Der wissenschaftliche Hintergrund des japanischen Walfangs ist umstritten. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Japanische Walfangboote wollen bis zu 333 Zwergwale zu Forschungszwecken fangen.
  • Der Internationale Gerichtshof urteilte, dass diese Art Walfang nicht wissenschaflich sei.

Ungeachtet internationaler Kritik sind am Montag wieder japanische Walfangboote in Richtung Antarktis gestartet. Bis Ende März sollen «für wissenschaftliche Forschung» im Südpolarmeer bis zu 333 Zwergwale gefangen werden, wie das Ministerium für Fischerei mitteilte.

Damit brach die Flotte seit dem Verbot des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag 2014 zum vierten Mal in dieses Gebiet auf. Nachdem die Richter damals geurteilt hatten, der Walfang sei nicht wissenschaftlich, hatte Tokio diesen für ein Jahr ausgesetzt.

Japan lässt jedes Jahr hunderte Wale töten, offiziell für die Wissenschaft. Nach einer Untersuchung der Tiere – etwa ihres Mageninhalts – wird ihr Fleisch jedoch für den Verzehr zum Verkauf angeboten. Das ist formal erlaubt, trotz des seit 1986 geltenden weltweiten Walfangmoratoriums. Die Nummer Drei der Weltwirtschaft verfolgt dabei das politische Ziel, auch die kommerzielle Jagd auf Grosswale wieder zuzulassen.

Im Oktober erst hatten die Mitglieder des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) bei ihrer Tagung im russischen Sotschi erklärt, Japan verstosse mit seinem Walfang gegen internationale Abkommen. Japan argumentiert, dass sich einzelne Walarten wie die Zwergwale wieder deutlich erholt hätten. Es würden keine bedrohten Arten gejagt. Aus Frust über das bestehende Walfang-Moratorium erwägt Japan den Austritt aus der Internationalen Walfangkommission (IWC). Erst im September war Japan bei der Tagung der IWC mit einem Antrag auf Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs gescheitert.

Ausser Japan betreiben hauptsächlich noch Island und Norwegen Walfang, beide auch zu kommerziellen Zwecken. Norwegen - das Land, das die meisten Wale jagt – hatte gegen das Moratorium Einspruch erhoben, Island Vorbehalte angemeldet.

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