Ein verstorbener Gärtner, den die deutsche Polizei mit dem gewaltsamen Tod von mindestens fünf Menschen in Verbindung bringt, könnte ein Serienmörder sein.
Eine Leiche liefert neue Erkenntnisse: Suchaktion im Zusammenhang mit den Göhrdemorden (1989).
Eine Leiche liefert neue Erkenntnisse: Suchaktion im Zusammenhang mit den Göhrdemorden (1989). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lüneburger Polizei verfolgt neue Hinweise zur Aufklärung einiger Morde Ende der 80er-Jahre.
  • Eine im September gefundene Leiche liefert neue Erkenntnisse über die Rolle eines Gärtners.
  • Der Gärtner nahm sich 1993 im Gefängnis das Leben, als er wegen anderer Vorwürfe einsass.

«Aufgrund des bisherigen Ermittlungsstandes müssen wir von der Möglichkeit einer Vielzahl von Taten in Deutschland und vielleicht auch darüber hinaus ausgehen», sagte Polizeipräsident von Lüneburg (Niedersachsen), Robert Kruse, am Freitag. «Wir müssen daher sicherstellen, dass alle in Frage kommenden Dienststellen eine gründliche Prüfung ihrer Altfälle vornehmen können.»

1989 verschwundene Frau taucht 28 Jahre später tot auf

Eine neue Erkenntnis bei den Ermittlungen in dem Fall gibt es in Bezug auf eine 1989 spurlos verschwundene Frau. Erst 28 Jahre später wurde ihre Leiche am Stadtrand von Lüneburg entdeckt. Sie wurde vermutlich erschossen. Das geht aus dem Obduktionsgutachten hervor, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Lüneburg mitteilten. Zweifelsfrei ist die Todesursache aber nicht mehr festzustellen.

Angehörige hatten die sterblichen Überreste der Frau Ende September vergangenen Jahres auf dem Grundstück eines lange verdächtigten Bekannten in einem Randbezirk von Lüneburg bei Adendorf entdeckt. Der Friedhofsgärtner nahm sich 1993 im Gefängnis mit 40 Jahren das Leben, als er wegen anderer Vorwürfe einsass. Der Mann könnte zahlreiche weitere Morde begangen haben. So stimmte seine DNA mit einer Spur überein, die 1989 im Zusammenhang mit den sogenannten Göhrdemorden mit insgesamt vier Toten gesichert werden konnte.

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