Die Gewalt in Mali hat trotz eines internationalen Militäreinsatzes zugenommen. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer besucht die Bundeswehr an ihrem derzeit wohl gefährlichsten Einsatzort. Sie plädiert für ein starkes Engagement.
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer wird im Ausbildungszentrum der malischen Streitkräfte in Koulikoro mit militärischen Ehren empfangen. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer wird im Ausbildungszentrum der malischen Streitkräfte in Koulikoro mit militärischen Ehren empfangen. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Koulikoro(dpa) - Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer will eine Verlängerung des Einsatzes deutscher Soldaten im westafrikanischen Krisenstaat Mali.

Die CDU-Politikerin traf am späten Sonntagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Bamako ein, nachdem sie einen Lufttransportstützpunkt der Bundeswehr im benachbarten Niger besucht hatte.

«Ich halte das für sehr sinnvoll und ich will auch dafür werben», sagte die CDU-Politikerin am Montag in Koulikoro, wo die Bundeswehr und andere europäische Staaten ein Ausbildungszentrum für die malischen Streitkräfte unterhalten.

«Ich halte das für sehr sinnvoll und ich will auch dafür werben», sagte die CDU-Politikerin am Montag in Koulikoro, wo die Bundeswehr und andere europäische Staaten ein Ausbildungszentrum für die malischen Streitkräfte unterhalten.

Dort plädierte sie für ein starkes Engagement Deutschlands in der Region südlich der Sahara, die von terroristischen Angriffen und organisierter Kriminalität destabilisiert werde.

Bei einem Abzug internationaler Kräfte sei die Sicherheit Malis und der gesamten Region gefährdet. Auf die Frage nach einer Erhöhung der Mandatsobergrenze sagte sie, darüber müsse man erst noch sprechen, wie auch über eine verstärkte bilaterale Zusammenarbeit.

Bei einem Abzug internationaler Kräfte sei die Sicherheit Malis und der gesamten Region gefährdet. Auf die Frage nach einer Erhöhung der Mandatsobergrenze sagte sie, darüber müsse man erst noch sprechen, wie auch über eine verstärkte bilaterale Zusammenarbeit.

Bei der Fortsetzung der UN-Mission Minusma müsse man schauen, «ob das, was wir bisher hier leisten, ob das ausreichend ist, ob Minusma richtig aufgesetzt ist, sowohl in den militärischen Anteilen, aber auch in den zivilen Anteilen», sagte die Ministerin und CDU-Chefin in Niamey, der Hauptstadt Nigers. «Niger hat es einfach verdient, dass es in seinen Anstrengungen unterstützt wird, weil es eben für uns auch ein Ankerland in dieser Region ist.»

Die Sicherheitslage in Mali habe sich insgesamt verschlechtert, sagte die Ministerin am zweiten Tag ihrer Westafrika-Reise. «Wir haben hier starke terroristische Kräfte, die sich mischen mit ethnischen Konflikten, die sich mischen auch mit dem klassischen Konflikt zwischen Ackerbau und Viehwirtschaft.» Die Terroristen arbeiten in Mali und der gesamten Region in sehr professioneller Weise zusammen. Mali sei zudem die grosse Drehscheibe in der Region bei Migration, organisierter Kriminalität und Terrorismus.

Die Sicherheitslage in Mali habe sich insgesamt verschlechtert, sagte die Ministerin am zweiten Tag ihrer Westafrika-Reise. «Wir haben hier starke terroristische Kräfte, die sich mischen mit ethnischen Konflikten, die sich mischen auch mit dem klassischen Konflikt zwischen Ackerbau und Viehwirtschaft.» Die Terroristen arbeiten in Mali und der gesamten Region in sehr professioneller Weise zusammen. Mali sei zudem die grosse Drehscheibe in der Region bei Migration, organisierter Kriminalität und Terrorismus.

Der Norden Malis war 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten. Diese sind weiterhin eine Gefahr für die Stabilität in der Region südlich der Sahara. Der UN-Einsatz gilt als der gefährlichste derzeit laufende Auftrag.

Deutschland ist am UN-Einsatz Minusma in Mali derzeit mit 950 Soldaten beteiligt. Seit 2013 läuft auch eine EU-Ausbildungsmission (EUTM Mali) für malische Sicherheitskräfte und die regionale Einsatzgruppe G5-Sahel (Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso, Tschad).

Deutschland ist am UN-Einsatz Minusma in Mali derzeit mit 950 Soldaten beteiligt. Seit 2013 läuft auch eine EU-Ausbildungsmission (EUTM Mali) für malische Sicherheitskräfte und die regionale Einsatzgruppe G5-Sahel (Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso, Tschad).

Erst vor einer Woche hatten schwer bewaffnete Kämpfer zwei Camps der malischen Streitkräfte im Zentrum des Landes nahe der Grenze zu Burkina Faso angegriffen. Nach letzten Angaben wurden mindestens 38 Soldaten und 15 Angreifer getötet. Zudem werden Soldaten vermisst. Die Kämpfe gelten als die bisher heftigsten in diesem Jahr. Experten beklagen eine sich insgesamt verschärfende Lage in der Region.

An dem EU-Einsatz ist die Bundeswehr mit etwa 150 Soldaten beteiligt. Die Mandate des Bundestages laufen bis 31. Mai 2020. Für Minusma gilt eine Obergrenze von 1100 Soldaten, für EUTM-Mali dürfen höchstens 350 Soldaten eingesetzt werden.

An dem EU-Einsatz ist die Bundeswehr mit etwa 150 Soldaten beteiligt. Die Mandate des Bundestages laufen bis 31. Mai 2020. Für Minusma gilt eine Obergrenze von 1100 Soldaten, für EUTM-Mali dürfen höchstens 350 Soldaten eingesetzt werden.

In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben dem Islamischen Staat oder Al-Kaida die Treue geschworen. Frankreich kämpft in Mali und weiteren Ländern der Sahelzone mit der rund 4500 Soldaten starken Truppe «Barkhane» gegen islamistische Terroristen.

Der Minusma-Einsatz in Mali gehört zu den grössten Missionen der Vereinten Nationen. Deutschland ist mit etwa 950 Soldaten beteiligt. Seit 2013 läuft auch eine EU-Ausbildungsmission (EUTM Mali) für malische Sicherheitskräfte und die regionale Einsatzgruppe G5-Sahel (Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso, Tschad). An dem EU-Einsatz ist die Bundeswehr mit etwa 150 Soldaten beteiligt.

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