In Äthiopien wurden sieben Mitarbeiter von humanitären UN-Organisationen aus dem Lande verwiesen. Sie hätten sich in interne Angelegenheiten eingemischt.
Vereinte Nationen
Das UN-Hauptgebäude in New York. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben Mitarbeiter der UN in Äthiopien sind des Landes verwiesen worden.
  • Sie hätten sich in interne Angelegenheiten eingemischt, begründet die Regierung.
  • Der UN-Generalsekretär António Guterres ist gemäss Mitteilung «schockiert».

Sieben Mitarbeiter der Vereinten Nationen (UN) wurden von Äthiopien aus dem Lande verwiesen. Der Grund war, weil sie sich in interne Angelegenheiten des Landes eingemischt hätten. Daher müssten sie innerhalb von 72 Stunden ausreisen. Dies teilte das Aussenministerium Äthiopiens am Donnerstag mit.

Generalsekretär der Vereinten Nationen «schockiert»

Der UN-Generalsekretär António Guterres reagierte «schockiert». Er habe vollstes Vertrauen in die UN-Mitarbeiter in Äthiopien, sagte der UN-Chef am Donnerstag in New York laut Mitteilung. Man versuche die Regierung Äthiopiens dazu zu bewegen, die UN-Mitarbeiter im Land bleiben und «ihre wichtige Arbeit fortsetzen» zu lassen.

Die Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte im November 2020 eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begonnen. Letztere war bis dahin in der Region Tigray im Norden Äthiopiens an der Macht war. Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Regierung in Addis Abeba. Inzwischen sind weitere Akteure beteiligt, darunter eritreische Truppen und Milizen.

Ethiopia Tigray Crisis
Soldaten in Tigray. - Keystone

Anfang September hatte der dafür zuständige UN-Koordinator in Äthiopien Abiys Regierung vorgeworfen, humanitäre Hilfen in Tigray zu blockieren. Impfungen seien nicht möglich und es drohe eine schwere Hungerkrise.

Nach UN-Angaben sind mehr als 5,2 Millionen Menschen im Norden des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 400'000 sind vom Hungertod bedroht. Die TPLF beschuldigte die Regierung des Völkermords, während Abiy der Organisation vorwirft, einen ethnisch-motivierten Konflikt angezettelt zu haben.

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