Nach der faktischen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat eine Gruppe von 46 US-Senatoren dringend Sonderregelungen für die Aufnahme afghanischer Frauen in den USA gefordert. Die Senatoren schrieben in einem Brief an Aussenminister Antony Blinken und Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas, viele Frauen - etwa Politikerinnen, Aktivistinnen, Juristinnen und Journalistinnen - seien unter den Taliban besonderer Gefahr ausgesetzt und bräuchten Hilfe, um das Land zu verlassen. Viele fielen aber durch das Raster der bisherigen US-Aufnahmeprogramme.
Afghanistan Flucht Schutz
Wegen den strengen Grenzregimes ist die Flucht aus Afghanistan für Frauen und Kinder gefährlicher als für Männer. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Brief, datiert vom Montag (Ortszeit), unterzeichneten überwiegend demokratische Senatoren, aber auch einzelne Republikaner.

Die US-Regierung hatte in den vergangenen Wochen damit begonnen, Afghanen, die für die Amerikaner gearbeitet haben, spezielle Einwanderungsvisa auszustellen und sie in die USA auszufliegen. Die Betroffenen sollen so nach dem Abzug der US-Truppen vor der Rache der militant-islamistischen Taliban bewahrt werden und in den Vereinigten Staaten ein neues Leben beginnen können. Die Reichweite ist aber begrenzt: Insgesamt sind laut US-Regierung aktuell etwa 2500 Personen für die Aufnahme mit solchen Spezialvisa vorgesehen.

Darüber hinaus wollen die USA über eine erweiterte Regelung Tausende weitere Afghanen aufnehmen, die etwa für von der US-Regierung unterstützte Programme gearbeitet haben oder für Medien und Nichtregierungsorganisationen aus den USA im Einsatz waren. Sie alle müssen für dieses Programm aber zunächst aus eigener Kraft das Land verlassen und für zwölf Monate oder mehr in einem Drittstaat unterkommen, während ein Antrag auf Umsiedlung bearbeitet wird.

Die Senatoren mahnten in ihrem Brief, für Frauen sei es fast oder komplett unmöglich, ein Drittland zu erreichen, da inzwischen alle Grenzübergänge geschlossen oder von den Taliban kontrolliert würden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungTaliban