Ein chinesischer Kampfjet soll ein Aufklärungsflugzeug der USA «unnötig aggressiv» abgefangen haben. Zwischen den Ländern sei Kommunikation gefragt.
HANDOUT - Ein chinesisches J-16-Kampfflugzeug fliegt nahe an ein US-Flugzeug vom Typ RC-135 heran, das im internationalen Luftraum über dem Südchinesischen Meer fliegt. Foto: Uncredited/U.S. Navy/AP
HANDOUT - Ein chinesisches J-16-Kampfflugzeug fliegt nahe an ein US-Flugzeug vom Typ RC-135 heran, das im internationalen Luftraum über dem Südchinesischen Meer fliegt. Foto: Uncredited/U.S. Navy/AP - sda - Keystone/U.S. Navy/Uncredited
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein chinesischer Kampfjet soll ein US-Aufklärungsflugzeug abgefangen haben.
  • Der Pilot sei dabei «unnötig aggressiv» vorgangen.
  • Nun gelte es die Kommunikationskanäle zwischen den Ländern wieder zu öffnen.

Nach dem Vorfall mit Militärflugzeugen Chinas und der USA über dem Südchinesischen Meer hat die US-Regierung vor einer Funkstille gewarnt. «Wenn man solche Spannungen hat, will man sichergehen, dass man miteinander reden kann.» Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Sender CNN am Mittwoch.

Es sei wichtig, die Kommunikationskanäle offen zu halten. Die Tatsache, dass dies derzeit nicht der Fall sei, nannte er besorgniserregend. «Sie sind nicht offen und wir müssen sie wieder aufbekommen», sagte Kirby.

Abfangmanöver chinesischen Kampfjets «unnötig aggressiv»

Das US-Pazifikkommando warf dem Piloten eines chinesischen Kampfjets ein «unnötig aggressives» Abfangmanöver mit einem US-Aufklärungsflugzeug vor. China warf den USA wiederum «provokative und gefährliche Aktionen» vor. Solche Flüge würden Chinas Souveränität untergraben.

China reklamiert praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Dort beanspruchen auch die Philippinen, Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei Gebiete. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor.

Kirby sagte im Weissen Haus, das Vorgehen des chinesischen Piloten sei «unsicher», «unprofessionell» und «gefährlich» gewesen. Vorfälle wie dieser könnten zu Missverständnissen und Fehlkalkulationen führen. Die US-Regierung habe ihre diplomatischen Kanäle genutzt, um ihre Besorgnis über das Manöver zum Ausdruck zu bringen.

Beziehung zwischen China und den USA auf dem Tiefpunkt

Dies sei aber nicht das Gleiche wie eine direkte Kommunikation zwischen den Militärs beider Länder. «Insbesondere dann, wenn die Spannungen so gross sind und das Risiko von Fehleinschätzungen ebenfalls gross ist».

Die Beziehungen zwischen den USA und China sind seit einiger Zeit auf einem Tiefpunkt. Für Streit sorgt auch Chinas Rückendeckung für Russlands Krieg in der Ukraine. Weitere Spannungen erzeugen die Drohungen gegen Taiwan und der anhaltende Handelskonflikt beider Länder.

Angesichts mangelhafter Kommunikation warnen Experten vor ungewollten Zwischenfällen und Missverständnissen zwischen den Streitkräften beider Länder, die leicht eskalieren könnten.

Funkstille zwischen China und den USA

Seit der Affäre um mutmassliche chinesische Spionageballons und des abgesagten Besuches von US-Aussenminister Antony Blinken in China herrscht Funkstille. China lehnte auch den Wunsch der USA nach einem Treffen der Verteidigungsminister ab.

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