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US-Bericht: Chaos in Afghanistan vor Taliban-Machtübernahme

Keystone-SDA
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Einem US-Bericht zufolge herrschte in Regierung und Militär Afghanistans Misstrauen und Chaos vor der Machtübernahme der Taliban.

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Die Hauptstadt Kabul wird nicht mehr von der Regierung in Afghanistan kontrolliert. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der Machtübernahme der Taliban herrschte laut einem US-Bericht Chaos in Afghanistan.
  • Der Zusammenbruch des afghanischen Militärs sei durch den Abzug des US-Militär erfolgt.

Misstrauen und Chaos herrschten einem US-Bericht zufolge in Regierung und Militär Afghanistans vor der Machtübernahme der Taliban. Der wichtigste Faktor für den Zusammenbruch des afghanischen Militärs sei die Abzugsentscheidung der USA gewesen.

Das hiess es in einer am Mittwoch veröffentlichtem Untersuchung des US-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau in Afghanistan. Aufgrund der Abhängigkeit der afghanischen Streitkräfte von den US-Amerikanern sei die Moral der afghanischen Soldaten zerstört worden.

Darüber hinaus habe es die afghanische Regierung versäumt, eine nationale Strategie und einen Plan für die landesweite Sicherheit nach dem Abzug der US-Truppen zu entwickeln, hiess es weiter.

Der damalige afghanische Präsident Aschraf Ghani habe stattdessen häufig die Militärführung gewechselt. Er beförderte dem Bericht nach Militärs, die er als loyal betrachtete. Gleichzeitig seien gut ausgebildete Offiziere ausgegrenzt worden. Die ständigen Wechsel hätten Befehlsketten und Vertrauen geschwächt.

Zu wenig Unterstützung der Regierung

Niedrige Gehälter, schlechte Logistik, die zu Lebensmittel-, Wasser- und Munitionsknappheit führte, sowie korrupte Kommandeure – all das habe die Moral des afghanischen Militärs weiter geschwächt. Die Hauptursache sei aber die mangelnde Unterstützung des Militärs durch die afghanische Regierung gewesen, schlussfolgert der Bericht.

Ausserdem habe Präsident Ghani der US-Regierung misstraut, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump ein Abkommen mit den Taliban schloss. Ghani habe daraufhin vermutet, dass die USA ihn entmachten wollten.

Mit dem Abzug der letzten US-Soldaten war Ende August 2021 der internationale Afghanistan-Einsatz nach fast 20 Jahren zu Ende gegangen. Bereits zwei Wochen zuvor hatten die Taliban die Hauptstadt Kabul kampflos erobert, weil die afghanischen Sicherheitskräfte keinen Widerstand leisteten.

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