Der Uno-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salame, legt sein Amt nieder. Die Lage im nordafrikanischen Land belaste seine Gesundheit zu sehr.
Ghassan Salame
Ghassan Salame tritt aus gesundheitlichen Gründen als Libyen-Gesandter der Uno zurück. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/SALVATORE DI NOLFI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ghassan Salame tritt als Uno-Sondergesandter für Libyen zurück.
  • Seine Gesundheit erlaube es ihm nicht mehr so viel Stress auf sich zu nehmen.
  • Seit bald neun Jahren tobt in Libyen der Bürgerkrieg.

Mitten im weiter eskalierenden Libyen-Konflikt ist der Uno-Sondergesandte für das nordafrikanische Land, Ghassan Salame, zurückgetreten. Zur Begründung verwies er auf seine Gesundheit. Zugleich twitterte Ghassan Salame, er habe seit zweieinhalb Jahren versucht, Libyens rivalisierende Lager zu einen und Einmischung aus dem Ausland zu verhindern.

Im libyschen Bürgerkrieg kämpft die international anerkannte und vor allem von der Türkei unterstützte Regierung mit Sitz in Tripolis gegen den abtrünnigen General Chalifa Haftar, hinter dem unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Russland stehen. Die offizielle Regierung kündigte am Montag an, Haftars Belagerungsring um die Hauptstadt Tripolis sprengen zu wollen.

General Haftar in Athen
Der libysche General Chalifa Haftar trifft sich im Januar mit dem griechischen Aussenminister, Tage vor einer Libyen-Konferenz in Berlin. - dpa

«Meine Gesundheit erlaubt es mir nicht mehr, so viel Stress auf mich zu nehmen», erklärte Ghassan Salame. Erst vergangene Woche hatte er Vertreter der Konfliktparteien wieder in Genf versammelt und dort mit beiden Lagern getrennt Gespräche geführt. Doch Schlüsselfiguren für eine Lösung des Bürgerkriegs zogen sich wieder zurück.

Ende der Woche wurde Tripolis dann so stark bombardiert wie seit Vermittlung einer Waffenruhe durch Ghassan Salame Anfang Januar nicht mehr. Bei den Vereinten Nationen (Uno) war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Konflikt in Libyen
Ein Mann überprüft sein zerstörtes Haus in einem verlassenen Vorort von Tripolis. - dpa

Am Montag kündigte Libyens offizielle Regierung an, ihre Truppen würden in den kommenden Tagen eine Offensive gegen die Belagerungskräfte starten. Hoffnung auf einen Waffenstillstand gebe es nicht, sagte Innenminister, Fathi Bashagha, der Nachrichtenagentur Reuters.

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