Die Uno fordert für die türkisch-syrische Grenze einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen. Immer mehr Menschen in Syrien sind auf Hilfe angewiesen.
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Ein syrischer Soldat weist Lastwagen des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes mit Hilfsgütern in Richtung eines umkämpften Gebiets (Archiv). Foto: Ammar Safarjalani/Xinhua/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uno fordert die Errichtung eines neuen Grenzübergangs zwischen der Türkei und Syrien.
  • Viele Menschen sind dringend auf Hilfslieferungen angewiesen.

Angesichts der humanitären Krise im Nordosten Syriens hat Uno-Generalsekretär António Guterres die Öffnung eines weiteren türkisch-syrischen Grenzübergangs für Hilfslieferungen angemahnt.

Tal Abjad – die sicherste Option

In einem Bericht an den Uno-Sicherheitsrat, der am Samstag der Nachrichtenagentur AFP vorlag, schlug Guterres den Übergang Tal Abijad vor. Über diesen könnten auch grössere und darunter vor allem medizinische Lieferungen abgewickelt werden, zudem sei er die sicherste Option.

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Der Uno-Generalsekretär António Guterres. - Keystone

Der Uno-Sicherheitsrat hatte im Januar einer Verlängerung der grenzüberschreitenden Hilfslieferungen für Syrien zugestimmt, auf Druck Russlands die Zahl der Übergänge aber drastisch reduziert. Westliche Ratsmitglieder forderten daraufhin von Guterres Vorschläge für alternative Übergänge. Tal Abjad wird auf syrischer Seite von regierungsunabhängigen bewaffneten Gruppierungen kontrolliert.

Rund 1,9 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen

Derzeit gibt es nur noch zwei türkisch-syrische Übergänge, doch sind diese für Hilfslieferungen an die Menschen im Nordwesten Syriens reserviert. Einige Lieferungen werden zudem über Damaskus abgewickelt. Guterres wies in seinem Bericht aber darauf hin, dass im vergangenen Jahr kein einziger Konvoi mit medizinischer Ausrüstung über die syrische Hauptstadt den Nordosten des Landes erreichte.

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Viele Menschen in Syrien sind dringend auf Hilfe angewiesen. - Keystone

In der Region seien inzwischen rund 1,9 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, erklärte Guterres. Die grosse Mehrheit davon, 1,34 Millionen Menschen, lebe in Gebieten, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Dort dürften die «medizinischen Vorräte in den nächsten Monaten ausgeschöpft sein». Der Uno-Sicherheitsrat wird über Guterres' Vorschläge voraussichtlich am kommenden Donnerstag beraten.

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